Aufgemalter Zebrastreifen

Diesen Zebrastreifen malte das „Widerstands-Kollektiv“ auf die Wrangelstraße. Foto: Widerstands-Kollektiv

„Stadt kam Wunsch nicht nach“: Hamburger malen sich ihren eigenen Zebrastreifen

Nanu, wo kommt denn der Zebrastreifen her? Auf der Wrangelstraße (Hoheluft-West) prangen seit der Nacht zu Montag plötzlich dicke weiße Streifen auf der Fahrbahn. Dahinter stecken Aktivisten des sogenannten „Widerstands-Kollektivs“.

Lotta, Mutter eines Kindes im Grundschulalter und Mitglied des Kollektivs, beschreibt die Wrangelstraße in einer Mitteilung als „oft zugeparkt und schlecht einsehbar“. Deshalb hätten die Mitglieder des Kollektivs in der Nacht einen Zebrastreifen auf die Straße gemalt. „Wir wollen es für Kinder wieder sicherer machen, an dieser Stelle die Straße zu überqueren“, wird sie zitiert.

„Widerstands-Kollektiv“ ist Nachfolger der „Letzten Generation“

Ihre Aktion in der Wrangelstraße zielt darauf ab, dass die Stadt „für Menschen statt für Autos gebaut wird“, so Lotta. In der Vergangenheit hätten sich die Mitglieder des Kollektivs einen Zebrastreifen zwischen Schule und Kita in der Wrangelstraße gewünscht. Dem kam die Stadt nicht nach – deshalb hätten sie es nun selbst gemacht, heißt es in der Mitteilung. Früher habe sich an dieser Stelle bereits ein Zebrastreifen befunden.

Beim „Widerstands-Kollektiv“ handelt es sich laut eigener Angabe um eine Gerechtigkeitsbewegung, die sich Ende Februar 2025 als eines der beiden Nachfolgeprojekte aus der „Letzten Generation“ gegründet hat. Laut seiner Website will das „Widerstands-Kollektiv“ eine „Mobilität für alle“ schaffen und „die Veränderung selbst in die Hand“ nehmen.

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Dass plötzlich ein neuer Zebrastreifen auf einer Hamburger Straße auftaucht, ist nicht neu. Ende Oktober prangten die weißen Streifen plötzlich an der Ecke Tannenweg/Tangstedter Landstraße (Langenhorn) auf der Fahrbahn. Mit teuren Folgen für den Bezirk: Das Überstreichen der Farbe kostete rund 800 Euro, der Pflasteraustausch rund 4000 Euro. Die Polizei erklärte der MOPO auf Nachfrage, dass durch den „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“ ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Für die Entfernung der mit einer Art Lackfarbe aufgetragenen Streifen sei das Bezirksamt Eimsbüttel zuständig. Außerdem weist die Polizei darauf hin, dass an der Stelle des illegal aufgetragenen Zebrastreifens schon eine Querungshilfe errichtet worden sei, sodass die rechtlichen Voraussetzungen für einen Fußgängerüberweg nicht gegeben sind.

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