Neues Herzstück für die Schanze: Florabunker ist fertig
Klettern, Billardspielen und Musik machen: Das alles ist jetzt im Florabunker in der Sternschanze möglich. Am Samstag wird der ausgebaute Hochbunker offiziell mit einem Sommerfest und einem Tag der offenen Tür eröffnet. Die MOPO war schon mal dort.
„Zusammen kann man Ziele erreichen, die zuerst unerreichbar scheinen“, sagt Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) am Donnerstag – und wagt einen Versuch an der neuen Indoor-Kletterwand. Der Ausbau des Hochbunkers im Florapark ist nach fast zehn Jahren Planung und Bauarbeiten fertig. „Auch wenn es lange gedauert hat: Die Schanze hat ein neues Stadtteilzentrum“, sagt von Berg. Viele Hürden seien im Laufe des Projektes gemeistert worden – vor allem finanzielle.
Der Innenausbau mit Kletterhalle, Musik-Proberäumen und Begegnungsräumen hat nach langen Planungen 2019 begonnen und war auch finanziell ein Gemeinschaftsprojekt: Das Projekt wurde von der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Steg geleitet und die Bauarbeiten haben 1,4 Millionen Euro gekostet. Die drei Mieter Kilimanschanzo, Jesuscenter und Raumteiler stemmten den Innenausbau ihrer Räume selbst.
Florabunker in der Sternschanze: Höhepunkt des Ausbaus
Die Kletterhalle wird vom Verein Kilimanschanzo betrieben, der mit seinen rund 200 Mitgliedern schon seit vielen Jahren die Kletterwand an der Fassade des Gebäudes nutzt. Auf den etwa 150 Quadratmetern des Vereins befindet sich jetzt ein Trainingsraum und der Zugang zur Boulderwand, einer Wand also, an der man in Absprunghöhe klettern kann.
„Im Laufe der Zeit soll die Kletterwand auf die Höhe der fünf Bunker-Stockwerke ausgeweitet werden, wenn genug Geld da ist“, sagt Jens Schönherr von Kilimanschanzo. „Das verwendete Budget von 65.000 Euro wird sich dadurch voraussichtlich noch fast verdoppeln.“
Schallschutz durch dicke Bunker-Wände
„Wir haben hier im Bunker vier Proberäume, die abgedämpft sind – hier kann man laut sein“, sagt Arne Schulz vom Raumteiler – durch Teppiche, Verkleidungen an den Wänden und abgehängte Decken sollte kaum ein Laut hinausdringen. Mehr als 30.000 Euro hat der Verein in seine Räume im Hochbunker gesteckt – die Mitglieder des Vereins können nun in teils spartanische und teils mit Equipment ausgerüsteten Räumen proben.
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Florapark: Früher Drogenszene, heute Raum für Sicherheit
„Der Florapark ist ein Ort, der in der Vergangenheit durch eine hohe Drogenproblematik belastet war“, sagt Bezirksamtsleiterin von Berg. 2013 hat der Bezirk nach Angaben der Stadt den Hochbunker gekauft, auch, um etwas gegen die damals noch präsente Drogenszene im Florapark zu unternehmen. In den vergangenen Jahren hat das Jesuscenter hier offene Kinder- und Jugendarbeit geleistet. Jetzt hat der Verein einen festen Platz im Bunker: Für rund 90.000 Euro aus Spenden wurden eine große Lounge mit Billardtisch, Sitzecken und Küchenzeile sowie ein Toberaum, ein Fitnessraum und ein Musikraum eingerichtet.
„Im März gab es bereits ein Soft-Opening“, sagt Holger Mütze vom Jesuscenter – und erzählt von den Rückmeldungen der Kinder, die gingen von Begeisterung wie: „Das ist so cool hier, kann ich hier einziehen“ bis zu aktuellen Bedenken wie: „Wenn der Krieg kommt – sind wir hier sicher?“. Doch vor allem sollen sie hier eines finden: Einen Ort, indem sie zusammenkommen können.