Neues Kunstfestival: „fluctoplasma“ will zur Diversität in Hamburg beitragen
Xiyu Tomorrow, künstlerische Leitung des Kunstfestivals von „fluctoplasma“.
Foto: Falk von Traubenberg
Kultursenator Carsten Brosda unterstützt das Projekt und wird das Festival Mitte Oktober eröffnen.
Foto: Falk von Traubenberg
Altstadt –
Wie möchten die Hamburger in fünf, 20 oder 30 Jahren leben und miteinander umgehen? Das ist die zentrale Frage des neuen Kunst- und Kulturfestivals „fluctoplasma“. Vom 22. bis 25. Oktober sollen über 85 internationale und lokale Künstler auf fünf Bühnen performen und ausstellen – für eine vielfältige Stadtgesellschaft.
„Wir sind das neue Festival für Hamburg und eine diverse Stadtgesellschaft“, sagt Xiyu Yung (Künstlername „Xiyu Tomorrow“), die künstlerische Leiterin und Mitinitiatorin des Projekts. Die Organisatoren – das Veranstaltungsteam, die Bücherhallen und die Kulturbehörde – hatten zur Pressekonferenz in der Zentralbiblothek am Hühnerposten eingeladen.
Vorgestellt wurde das 96-Stunden-Festival „fluctoplasma“, das im Oktober Räume schaffen will, um die Vielfalt zu zelebrieren und das Zusammenleben diverser Gesellschaftsgruppen in der Stadt zu erforschen – mit Hilfe von Live-Musik, Fotografie-Ausstellungen, Lesungen und Kunstinstallationen.
An fünf Spielorten wollen die Organisatoren diese Themen in den Diskurs bringen. In den Bücherhallen gibt es unter anderem Musik von der österreichischen HipHop-Künsterlin Esrap und die Ausstellung „Die Angehörigen“ von Jasper Kettner und Ibrahim Arslan, die Räume für Angehörige schaffen will, die Verwandte und Freunde durch rechte Gewalt verloren haben.
Unter dem Thema „persönlicher Schmerz“ stellen junge aufstrebende Künstlerinnen im Mundsburger Ernst-Deutsch-Theater aus. Im Kölibri auf St. Pauli soll es unter anderem einen Live-Podcast zur Frage „Warum schmerzt Rassimus so?“ geben. Im Westwerk auf der Vleet wird neben anderen Aktionen das Abschlusskonzert des Festivals stattfinden.
Der komplette Veranstaltungskalender ist über die Webseite von „fluctoplasma“, dem fünften – digitalen – Spielort, bereits abrufbar. Das Festival eröffnen wird Kultursenator Carsten Brosda am 22. Oktober in der Zentralbibliothek.
„Als Corona das erste Mal in unseren Alltag hineinbrach, hatten wir ganz häufig den Impuls, die grundsätzlichen Fragen zu diskutieren“, so Brosda. „Stattdessen haben wir so eine Mischung aus beleidigt sein, Rumgenöle und Apathie in der Öffentlichkeit und beschäftigen uns nicht mehr mit diesen Fragen. Und eine maßgebliche ist die: Wie organisieren wir den Zusammenhalt einer vielfältigen Gesellschaft?“.
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Das „fluctoplasma“-Festival ist für die nächsten drei Jahre geplant und soll vor allem Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren erreichen. Die Kulturbehörde fördert das Projekt mit insgesamt 160.000 Euro. Der Eintritt ist frei.