Stadtansicht von oben mit der Binnenalster und der Aussenalster, Deutschland
  • Hamburg brilliert mit einem grünen Stadtbild. Doch wie grün ist die Hansestadt wirklich?
  • Foto: imago/blickwinkel

Weit mehr als einfach nur grün: So nachhaltig ist Hamburg wirklich

Eine nachhaltige Stadt ist weit mehr als einfach nur grün. Hamburg kann zwar mit Kanälen, Parks und der Alster bestechen, doch in Fragen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit hinkt unsere Stadt im Vergleich zu allen anderen deutschen Großstädten hinterher. Wo Hamburg nachbessern muss, hat nun eine neue Studie unter die Lupe genommen.

Jedes Jahr untersuchen das Online-Portal „ImmoScout24“, das Fachmagazin „WirtschaftsWoche“ und die Beratungsfirma „IW Consult“, wie sich die 71 Großstädte Deutschlands in Fragen ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit schlagen. In Anlehnung an die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die Hamburg bis 2030 erreichen möchte, ziehen die Experten für ihre Bewertung 22 Indikatoren heran. Das Ergebnis ihrer neuesten Auswertung zeigt: Die Hansestadt bekleckert sich beim Thema Nachhaltigkeit nicht mit Ruhm. Während Wolfsburg und Ulm das Ranking anführen, ist Hamburg im Mittelfeld. Mit Platz 44 fällt die Hansestadt im Vergleich zum Vorjahr sogar um acht Plätze zurück.

Hamburg: Vorreiter im Glasfaser-Netz

Wenn Hamburg beim Thema Nachhaltigkeit etwas vorzuzeigen hat, dann in der Wirtschaft: Hier ist sie Vorreiter beim Glasfaser-Netz. Dafür, dass 83 Prozent der Hamburger auf Höchstgeschwindigkeiten im Internet surfen können, gibt es sogar die Goldmedaille – und damit den einzigen Platz für Hamburg auf dem Treppchen. Platz 10 gibt es für die überdurchschnittlich vielen Hightech-Unternehmen, die in Hamburg gegründet wurden (4,5 auf 10.000 Erwerbsfähigen). Mit durchschnittlichen Ergebnissen bei der Zahl der Beschäftigten und Unternehmen der Nachhaltigkeitsbranche schafft Hamburg bei der ökonomischen Nachhaltigkeit insgesamt schließlich Rang 18.

Erneuerbare Energien: Hamburg ist Schlusslicht

Allerdings zieht die ökologische Nachhaltigkeit diesen Schnitt herunter. Mit Platz 62 muss Hamburg hier ordentlich nachlegen. Den letzten Platz gibt es für die Hansestadt für die geringste Leistung der installierten Solaranlagen: Während im Durchschnitt der deutschen Großstädte 174,9 kW Energie auf 1.000 Einwohner aus dem Sonnenlicht gewonnen werden, sind es in Hamburg mickrige 35,1 kW je 1.000 Einwohner. Auch bei Hamburgs Neubauten muss in Energiefragen nachgebessert werden: Nur in knapp der Hälfte aller fertigen Wohnhäuser wird weder Öl noch Gas zum Heizen verwendet – das reicht nur für Platz 51.

Wegen hoher Altersarmut fast Schlusslicht

Auch Hamburgs soziale Nachhaltigkeit nahmen die Experten im Nachhaltigkeitsranking genau unter die Lupe. Und auch hier zeigt sich Hamburg nicht von seiner besten Seite: Es gibt nur Platz 49. Zwar sind in Hamburg mit 60 Prozent überdurchschnittlich viele Frauen beschäftigt, doch die hohe Altersarmut wirft die Hansestadt wieder ins letzte Drittel des Rankings. Denn damit, dass 8,6 Prozent aller Hamburger über 65 Jahren auf Grundsicherung angewiesen sind, ist Hamburg mit Platz 69 fast Schlusslicht.

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Im Niveuranking von „ImmoScout24“, der „WirtschaftsWoche“ und der Beratungsfirma „IW Consult“ verfehlt Hamburg mit Platz 11 nur knapp die Top 10. Besonders der überdurchschnittlich attraktive Wohnungsmarkt kann sich sehen lassen. Doch mit fast 10.000 Straftaten im vergangenen Jahr zieht die hohe Kriminalität den Hamburger Ergebnis herunter. Beim Dynamikranking, was die Entwicklung der Großstädte unter die Lupe nimmt, erreicht Hamburg nur Platz 42.

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