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Nudeln und Kartoffelpü statt Gemüse: Dramatischer Appell: Schulessen gefährdet!

Es soll frisch sein, möglichst viel Gemüse und Rohkost enthalten und am besten auch noch in Bio-Qualität sein. Hamburgs Eltern legen großen Wert auf gutes Schulessen. Aber es darf natürlich auch nicht zu teuer sein. Doch jetzt schlagen die Caterer Alarm. In einem Brief an alle Schulen kritisieren sie, dass sie das für 3,50 Euro pro Essen nicht mehr schaffen. Doch die Behörde stellt auf stur.

Bereis seit acht Jahren liegt der Preis für ein Mittagessen an Hamburgs Schulen bei maximal 3,50 Euro. Doch schon seit einem Jahr verhandeln die Caterer, die das Schulessen liefern, mit der Behörde. Denn sie können nach eigener Aussage für diesen Preis kein hochwertiges Essen kochen und liefern. Doch bei der Schulbehörde stießen sie bisher auf Granit. Weder sollen die Eltern mehr zahlen, noch will der Senat das Schulessen stärker subventionieren.

Schulkantine Caterer

Mitarbeiter bereiten in einer Großküche das Essen für die Schüler vor (Symbolbild). Caterer kritisieren, dass sie dafür in Hamburg nicht genügend Geld bekommen.

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Als Notmaßnahme haben sich jetzt acht große Caterer mit einem offenen Brief an alle Schulen und Eltern gewandt. Darin kritisieren sie die Stadt Hamburg und erklären ihre Notlage. „Der Mindestlohn wurde eingeführt, die Einkaufspreise steigen. Trotzdem soll die Essensversorgung der Kinder ständig besser werden“, heißt es in dem Brief, der der MOPO vorliegt.

Schulkantinen: Hamburger Caterer wollen mehr Geld fürs Essen

Die Caterer listen ihre Aufgaben auf: Dazu gehöre immerhin der Wareneinkauf, das Bestellsystem, das Personal fürs Zubereiten und die Essensausgabe, die Reinigung der Küchen in den Schulen und die Abrechnung mit Eltern und Behörden. Plus eine Hotline.

Das könne ohne Preisanhebung nicht funktionieren. Die Caterer fordern 50 Cent pro Essen mehr – und zwar ab sofort. Sonst „können wir die gute Essensqualität nicht beibehalten“.

Caterer: Hamburger Schulbehörde speist uns ab

Besonders verärgert sind die Caterer (darunter Mammas Canteen, Alraune, Rebional, Campus Catering) darüber, dass die Behörde sie immer wieder hinhalte. So habe es zunächst geheißen, man wolle eine bundesweite Studie zum Schulessen abwarten. Die liegt mittlerweile vor. Doch plötzlich wolle die Schulbehörde eine eigene Studie in Auftrag geben.

Kinder essen in einer Schulkantine.

Und nach dem Mittag noch eine Banane. Kinder in einer Schulkantine (Symbolbild).

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Ein Grund könnte sein, dass die Bundesstudie KUPS (Kosten- und Preisstrukturen der Schulverpflegung) zu dem Ergebnis kommt, dass die Kosten eines Mittagessens für den Caterer je nach Zubereitung zwischen 4,23 und 5,37 Euro liegen. Wenn Schulen das Essen selbst herstellen oder es eine Misch-Form gibt, so wird es laut Studie noch teurer.

Geld könnte vom Starke-Familien-Gesetz kommen

Die Caterer selbst haben einen Vorschlag gemacht, wo die zusätzlichen rund fünf Millionen Euro herkommen könnten: Aus dem „Starke-Familien-Gesetz“ des Bundes. Es fördert seit August 2019 die Essensbeiträge für die knapp 47.000 Kinder aus Hartz-IV-Familien vollständig. In den Jahren davor musste Hamburg einen Euro pro Kind und Mahlzeit dazulegen. Die Millionen, die Hamburg nun spart, könnten weiterhin ins Schulessen fließen.

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Das lehnt die Schulbehörde aber ab. Sie verweist zunächst einmal darauf, dass alle Hamburger Grundschulen eine nagelneue Kantine auf dem mordernsten Stand der Technik bekommen haben. Sprecher Peter Albrecht: „Für das Kantinenausbauprogramm wurden in den letzten 6 Jahren rund 250 Mio. Euro investiert.“ Für 2020 sind weitere 13 Kantinen in Bau bzw. in Planung.

Zudem liege Hamburg im Essenspreis deutlich in der oberen Hälfte verglichen mit anderen Bundesländern. Die vier bis fünf Millionen Euro vom Bund aus dem Starke-Familien-Gesetz will die Behörde lieber woanders investieren: für Verbesserung bei der Inklusion in Kitas und Schulen.

CDU, Linke, FDP fordern vom Senat eine schnelle Finanzierungs-Lösung, die weder die Eltern stärker belastet noch dazu führt, dass die Qualität des Schulessens sinkt.

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