• Das zweistöckige Gebäude Methfesselstraße 80 ist mehr als 120 Jahre alt.
  • Foto: Patrick Sun

Nur noch eine Etage bewohnt: Gründerzeithaus in Hamburg soll abgerissen werden

Eimsbüttel –

Die Methfesselstraße in Eimsbüttel ist das, was man eine „begehrte Wohnlage“ nennt. Freie und bezahlbare Wohnungen gibt es in den schönen Altbauten dort kaum. Umso mehr erstaunt der jahrelange Leerstand des Hauses Nummer 80. Angeblich planen die Eigentümer den Abriss.

„Sie rufen außerhalb unser Geschäftszeiten an …“ Wer bei „City 21 Immobilien“ an der Brandstwiete (Altstadt) anruft, wird mit einer Bandansage vertröstet. Auch eine Website ist nicht vorhanden. Laut „taz“ haben die Inhaber, die Brüder T., den Altbau in Eimsbüttel vor drei Jahren erworben und den Bewohnern erst eine Modernisierung, dann den Abriss angekündigt. Die Immobilie sei „wirtschaftlich nicht mehr verwertbar“.

Methfesselstraße in Hamburg: Gebäude soll abgerissen werden

Das Bezirksamt Eimsbüttel hat ein Wohnraumschutz-Verfahren in Gang gesetzt. Fünf Wohnungen gibt es in dem Haus, laut dem Amt ist derzeit nur die erste Etage bewohnt. Die Nutzung der Flächen im zweiten Stock und unter dem Dach ist behördlicherseits wegen des schlechten Zustands untersagt. Angeblich sind Gebäudeteile von Hausschwamm und anderen Schädlingen befallen.

Die Eigentümer, die das Bezirksamt als „kooperativ“ bezeichnet, wurden aufgefordert, einen Gutachter ins Haus zu schicken. Der soll die Standsicherheit der Holzkonstruktion und Rissbildungen in den Wänden untersuchen. Laut Amt soll die Standsicherheit „vollumfänglich wiederhergestellt werden“.

Methfesselstraße 80 Eimsbüttel

Im vermüllten Souterrain befand sich früher eine Galerie.

Foto:

Patrick Sun

Der Fraktion der Linken in der Bezirksversammlung Eimsbüttel dauert das alles zu lange. Eine Mitteilung der Politiker ist überschrieben mit: „Betongold-Spekulation trifft auf Behörden-Zeitspiel“. Der Abgeordnete Mikey Kleinert sagt: „So funktioniert die effektive Bekämpfung von Verfall und Leerstand nicht. So wird weitere Spekulation mit Wohnraum ermöglicht und gefördert.“

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Wenn der Altbau plattgemacht würde, hätten die Eigentümer die Möglichkeit, höher zu bauen als aktuell. Die Nebengebäude haben nämlich drei oder mehr Geschosse. Da die Methfesselstraße aber im Gebiet einer „Sozialen Erhaltungsverordnung“ liegt, kann der Eigentümer keine teuren Eigentumswohnungen bauen.

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