Ein Badeanzug liegt am Schwimmbecken
  • Die Bezirksversammlung in Eimsbüttel will allen Gästen das Baden „oben ohne“ erlauben.
  • Foto: dpa

Im Schwimmbad oben ohne für alle? Jetzt fehlt nur noch eine Entscheidung

„Free the boobs“ in Eimsbüttel: Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass künftig alle Geschlechter oberkörperfrei in den Schwimmbädern des Bezirks baden dürfen und wird sich nun bei der zuständigen Behörde dafür einsetzen. Der Entscheidung war eine Debatte vorausgegangen.

„Es ist höchste (…) Zeit für eine gerechte und moderne Kleiderordnung, die keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern macht“, kommentierte Paulina Reineke-Rügge, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, die Entscheidung. „Wir freuen uns über das eindeutige Votum der Eimsbütteler Politik.“

Hamburg-Eimsbüttel: Debatte über Oben-Ohne im Schwimmbad

Reineke-Rügge hatte sich im MOPO-Interview bereits deutlich für eine Oben-Ohne-Erlaubnis für alle ausgesprochen. Es sei „ein Teil der Gleichberechtigung, selbst zu entscheiden, ob man oben ohne schwimmen möchte oder nicht“, auch wenn sie selbst eher selten auf ihr Bikinioberteil verzichten würde. Die SPD-Politikerin bezeichnete es als „unfair“, dass man den Männern nicht zutraue, sich zu beherrschen. Und: Bei Übergriffen liege die Verantwortung nicht bei „falsch“ gekleideten Frauen, sondern ganz klar bei den Männern.

Bäderland-Sprecher Michael Dietel sieht das etwas kritischer. Er verwies gegenüber der MOPO auf den Jugendschutz: „Kinder (…) werden dann mit Nacktheit konfrontiert, obwohl sie in dem Alter noch gar nicht wissen, wie sie das einordnen sollen“. Und auf das besondere Schutzbedürfnis von Frauen: „Je mehr Freizügigkeit man lebt, desto mehr Angriffsfläche gibt es auch“, so Dietel. Gerade junge, aufgeklärte Frauen setzten seiner Beobachtung nach sogar wieder auf mehr Stoff.  

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Paulina Reineke-Rügge hält ein Film- und Fotoverbot im Schwimmbad für eine wirksamere Maßnahme, um Frauen zu schützen. Ob Eimsbüttel künftig auf das Bikinioberteil verzichten können, obliegt nun der zuständigen Umweltbehörde. (prei)

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