Öko-Städte-Ranking: Hamburg ist nur Mittelmaß
Die Weltklimakonferenz ist zu Ende, die Umsetzung der Ergebnisse bleibt abzuwarten. Doch wo stehen die größten deutschen Städte bei Luftqualität, Verkehr und CO2-Emissionen der Immobilienbranche heute? Das Nachhaltigkeits-Ranking von ImmoScout24 in Kooperation mit der „WirtschaftsWoche“ und des Beratungsunternehmens IW Consult hat sich dieser Frage angenommen. Hamburg bekleckert sich bei dem Ranking aber nicht mit Ruhm.
In der Gesamtauswertung der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien steht Wolfsburg ganz oben auf dem Nachhaltigkeitsindex-Siegertreppchen der Großstädte. Dahinter folgen Erlangen auf Platz zwei und Ingolstadt auf Rang drei.
Hannover und Darmstadt konnten beim Teil-Ranking Ökologie punkten und sind die klimafreundlichsten Städte. Auch in puncto Luftqualität schneiden Hannover und Darmstadt gut ab. In den drei ausgewählten Nachhaltigkeits-Indikatoren – Elektrotankstellen, ADFC-Fahrradklima-Test und Luftqualität – konnten sie sich in den Top 20 platzieren.
Hamburg: Luftqualität ist stark verbesserungswürdig
Hamburg taucht erst im Mittelfeld auf. Die Hansestadt belegt Platz 36, was die Luftqualität und das Fahrradklima betrifft. Auch in München ist die Luftqualität verbesserungsfähig, so dass die Stadt im Ranking auf Rang 33 landet. Berlin belegt den vorletzten Platz. Grund für die durchwachsenen Werte: Der Verkehrsbereich ist in den Städten die Hauptursache für Feinstaub, vor allem durch die ausgestoßenen Partikel von Verbrennungsmotoren.
Die Förderung des Fahrradverkehrs sowie der Infrastrukturausbau für elektrifizierte Antriebe schaffen Anreize, auf andere Verkehrsmittel beziehungweise Antriebsarten umzusteigen, was den Feinstaubausstoß verringern würde. Es ist aber nicht alles schlecht in Deutschlands Metropolen.
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Hamburg etwa kann durch seine Elektrotankstellen-Dichte punkten und landet dort auf Rang 15. Beim Fahrradklima und der Luftqualität liegt die Hansestadt mit jeweils Rang 36 hingegen im Mittelfeld.
Frankfurt am Main hingegen kann bei den Fahrradfahrern auf Platz 14 glänzen. Am zufriedensten sind die Radfahrer in Karlsruhe. Hier fühlen sie sich laut ADFC-Fahrradklima-Test besonders sicher oder die Radwege sind gut ausgebaut.
CO2-Emissionen: Immobilienbranche nicht nachhaltig genug
Auch die Immobilienbranche spielt beim Klima eine wichtige Rolle. So werden bei der Produktion von Baustoffen wie Beton etwa hohe CO2-Emissionen verursacht. Und Privathaushalte tragen durch Heizen mit Öl und Gas zum CO2-Ausstoß bei. Auch hier dienen die Metropolstädte nicht als Vorbilder, keine der größten Städte schaffte es in die Top 5.
„Vor allem bei der Luftqualität und der alternativen Heizenergie liegen sie im Mittelfeld. Politik und Verwaltung müssen beim Neubau und der Stadtplanung weiter auf nachhaltige Aspekte setzen, um die Städte zukunftsfähig zu machen“, sagt Ralf Weitz, Geschäftsführer von Immoscout24.
Im Gesamt-Nachhaltigkeitsranking schaffte es München als einzige Metropole neben Stuttgart mit Rang 13 in die Top 15 der nachhaltigsten Großstädte. Hamburg (Rang 37), Frankfurt am Main (Rang 40), Köln (Rang 53) und Berlin (Rang 63) belegen das untere Mittelfeld.
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Besonders nachhaltig wird in Mannheim gebaut, die Stadt belegt den ersten Platz. Hier ist der Anteil neu fertiggestellter Wohngebäude, die nachhaltig beheizt werden, am höchsten. 94,9 Prozent aller neuen Gebäude werden dort schon ohne Öl oder Gas beheizt. (mp/cnz)