Ölfilm breitet sich aus: So geht es beim gesunkenen Frachtschiff weiter
Nach der Havarie eines Binnenschiffes in Wilhelmsburg soll der Frachter so schnell wie möglich geborgen werden.
„Aktuell kümmert sich der Versicherer um Angebote von Bergungsunternehmen, danach wird dann das Bergungskonzept erstellt“, sagte Sinje Pangritz, Sprecherin der Hamburg Port Authority (HPA) am Mittwoch. Nach Angaben der Hamburger Umweltbehörde soll das Binnenschiff so schnell wie möglich geborgen werden, um die Belastungen für die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
80 Meter langes Schiff sinkt in Blumensandhafen
Das Binnenschiff „Alster“ war am Dienstagmorgen aus zunächst ungeklärter Ursache im Blumensandhafen gesunken. Das 80 Meter lange Schiff hatte zum Zeitpunkt des Unglücks 3500 Liter Diesel und 1400 Tonnen Kaliumchlorid (Salz) geladen. Die Feuerwehr sicherte die Unglücksstelle, vorsorglich wurden Ölsperren ausgelegt. Der Schiffsführer blieb unverletzt.
Bei dem Unglück lief Diesel ins Gewässer. Nach Angaben der Umweltbehörde wurden rund 5000 Quadratmeter Gewässer verunreinigt.
„Es sind nun 350 Meter Festkörpersperren ausgelegt, die eine weitere Ausdehnung der Verunreinigung verhindern sollen“, sagte Renate Pinzke, Sprecherin der Umweltbehörde. Zusätzlich seien sogenannte Adsorbersperren ausgelegt, die das ausgetretene Öl aufnehmen werden wie Schwämme. Inzwischen befände sich ein Ölfilm auch außerhalb der Festkörpersperren. Aufgrund von Strömung und Wind wird das Öl unter die Sperren gedrückt. Deshalb sollen am Mittwoch weitere Adsorbersperren von innen an die Festkörpersperren befestigt werden.
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Es werde damit gerechnet, dass das Kalisalz sich langsam auflöse und in die Elbe gelange. „Beim Kaliumchlorid handelt es sich um Steinsalz, stark konzentriert und wasserlöslich. Gelangt dies ins Gewässer, wird es von der Strömung verdünnt und ausgeschwemmt. Dagegen können keine Maßnahmen ergriffen werden“, sagte die Sprecherin. Es bestehe jedoch keine „dramatische Gefahr“ für Flora und Fauna. Greenpeace hatte am Dienstag vor Gefahren für die Umwelt gewarnt. (dpa/mp)