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Offener Brief von TUHH-Studenten: Hamburger Professor verbreitet Verschwörungstheorien

Harburg –

Studierende der Technischen Universität Hamburg gehen an die Öffentlichkeit: In einem offenen Brief werfen sie Professor Ralf Otterpohl, dem Leiter des Instituts für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz, die Verbreitung von Verschwörungstheorien zum Klimawandel in seinen Vorlesungen vor. Zuvor hat das „Abendblatt“ berichtet.

„Sie nutzen Ihre Position als Hochschullehrer, um Studierende von Ihren persönlichen Ansichten zu überzeugen“, heißt es in dem Brief, der am Sonnabend auf der Website des Studierendenparlaments veröffentlicht wurde. „Wir sehen es besonders in der Lehre als geboten, die persönliche Meinung von der guten wissenschaftlichen Praxis zu trennen.“ Die Studierenden appellieren an den Professor, verantwortungsvoll mit seiner Position als Professor umzugehen.

Klimawandel: Otterpohl bereits durch ARD-Beitrag bekannt

Bereits im November 2019 geriet Otterpohl durch einen ARD-Beitrag zum Thema Hochschulen und Meinungsfreiheit in den Fokus der Öffentlichkeit: In dem Beitrag des Formats „Kontraste“ heißt es, dass der Professor unwissenschaftliche Inhalte verbreiten würde. Auf Nachfrage verwies das Präsidium der TUHH darauf, dass es diesbezüglich keine Beschwerden seitens der Studierenden gab. Das wollten die Studierenden so nicht hinnehmen und haben sich nun an die Öffentlichkeit gewendet. 

Ralf Otterpohl ist Professor an der TUHH.

Ralf Otterpohl ist Professor an der TUHH.

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HRF

So zum Beispiel leugnet Otterpohl die Auswirkungen von CO2 auf das Klima. Am 29. Oktober 2019 verschickte der Professor eine E-Mail an die  Kursteilnehmer des Moduls „Rural Development and Resources Oriented Sanitation for different Climate Zones“, in der genau das deutlich wird. Dort sprach er von einem „CO2-Mythos“, leugnete den Einfluss von CO2 auf den menschlich gemachten Klimawandel und bot 2000 Euro an diejenige Person, die die Auswirkungen von CO2 nachweisen könne. Laut dem Studierendenparlament widerspreche dies stark der wissenschaftlichen Faktenlage.

TU Hamburg: Professor stellt menschengemachten Klimawandel in Frage

Auf der Website „gartening.org“ veröffentlichte Otterpohl immer wieder Artikel, in denen er sich mit den Auswirkungen auf das Klima beschäftigt. In seinem Beitrag „CO2-Business Klima-Killer Nr 1“ vom Dezember vergangenen Jahres sagt er zum Beispiel, dass CO2 beim Klima „eine kleine Nebenrolle“ spielen würde.

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Zwar stelle die Publikation von Inhalten außerhalb der Lehre Privatinteresse dar und habe nichts mit der Forschung zu tun, jedoch stehe er durch seinen Titel als Professor „auf besondere Weise in der Öffentlichkeit“, heißt es von den Studierenden. Er würde durch seinen Titel als wissenschaftliche Autorität wahrgenommen.

Klima: TUHH sucht Gespräch mit Professor

Dazu gab die TUHH auf „Abendblatt“-Nachfrage eine offizielle Stellungnahme ab: „Das Präsidium und Studiendekanat der TUHH nehmen diese Kritik sehr ernst und zum Anlass, die angesprochenen Sachverhalte zu prüfen. Ein gemeinsames Gespräch zwischen dem Präsidium, dem Studiendekanat sowie dem kritisierten Professor wird unmittelbar vorbereitet.“ Auch das Studierendenparlament ist offen für ein Gespräch mit dem Professor. Es gehe allerdings nicht darum, Otterpohls Professur an der TUHH in Frage zu stellen. (lmr)

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