• Wohnungslose haben es in der Corona-Krise besonders schwer – Die Initiative „Open The Hotel“ möchte helfen. (Symbolbild)
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„Open The Hotel“ : Ruf nach Einzelzimmern für Obdachlose stößt auf Kritik

Obdachlose können während der Coronakrise nicht einfach so zuhause bleiben. Eine Initiative möchte deshalb helfen, und zwar mit Hotelzimmern.

Die Initiative „Open The Hotel“ fordert Hamburger Hotels dazu auf, ihre Zimmer Obdachlosen zur Verfügung zu stellen. Bisher seien die Maßnahmen der Stadt Hamburg für Geflüchtete, Wohnungslose und Menschen ohne Sozialversicherung unzureichend, kritisiert die Initiative. Erst vor wenigen Tagen hatte eine Großspende über 300.000 Euro der Reemtsma GmbH an die Diakonie die Anmietung von Einzelzimmern in Hotels für 250 Obdachlose ermöglicht.

Nur die Zustimmung der Sozialbehörde fehlt

Erste Schritte sind bereits getan: „Open The Hotel“ hat bereits ein Hotel für die Kooperation gewinnen können, das „Bedpark Hotel“ in Schnelsen – es fehle nur noch die Zustimmung der Sozialbehörde. Die Initiative bildet sich durch die Gruppe „Lampedusa“ in Hamburg und wird unterstützt von den Beratungsstellen Medibüro, dem Café Exil und der Flüchtlings-Organisation „Asmaras World“.

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Durch das Unterkommen in Hotelzimmern könnte die Verbreitung des Coronavirus unter Obdachlosen eingedämmt werden. Der Sicherheitsabstand lasse sich etwa im Winternotprogramm nicht einhalten.

„Wir sind bereit, undokumentierte Wohnungslose aufzunehmen, da uns die Notlage der Betroffenen bewusst ist“, so ein Sprecher des Hotels.

Initiative appelliert: „Open the Hotels“

Durch die Kampagne erhoffen sich die Gründer, Anklang bei weiteren Hamburger Hotels zu finden. Das Ziel ist, dass noch mehr Hotels ihre Türen für Obdachlose öffnen. Die Initiative fordert die zuständige Behörde für Arbeit, Soziales und Integration (BASFI) dazu auf, nicht nur Hotels, sondern auch Ferienwohnungen, Airbnb’s und Jugendherbergen anzumieten und Wohnungslose darin unterzubringen.

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Esther Bejerano, eine deutsch-jüdisch Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau, stellte in einem offenen Brief des Auschwitz Komitees an den Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher ebenfalls klar: „Es fehlt an sicheren Schlafplätzen für Bedürftige.“ Auch sie fordert dazu auf, leerstehende Hotels zu öffnen.

Obdachlose in Hotels: Das sagt die Behörde

Doch die Sozialbehörde stellt sich gegen den Vorschlag. „Wir setzen nicht auf diese Lösung und das haben wir auch zukünftig nicht vor“, äußerte Martin Helfrich, Sprecher der Behörde, auf Nachfrage der MOPO. Ein Dach über dem Kopf würde nicht genügen, um Obdachlosen zu helfen.

„Man braucht auch eine sichergestellte Betreuung und Beratung“, außerdem würden viele Wohnungslose zudem eine Therapie benötigen. In einer Unterbringung in abgelegenen Einzelzimmern von Hotels sieht die Behörde deshalb keine Zukunft.

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