Ostern und Masken: Das ändert sich in Hamburg nach dem Corona-Gipfel
Hamburg hat bereits die Notbremse gezogen, jetzt folgen weitere Maßnahmen. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) haben am Dienstag verkündet, wie die Beschlüsse von dem Corona-Gipfel in der Hansestadt umgesetzt werden.
„Wir sind in einer harten dritten Welle mit einem sehr gefährlichen Virus“, so Tschentscher. Die Welle werde von der britischen Virusvariante bestimmt, die ansteckender und wahrscheinlich auch tödlicher ist.
Hamburg: Tests und Maßnahmen werden ausgebaut
„Uns bleibt nur, auf die bekannten und effektiven Maßnahmen zu setzen“, so Fegebank. Der „strikte und konservative“ Kurs werde fortgesetzt. Mit den Maßnahmen und der Schnelltests-Strategie an Schulen, Kitas, in Betrieben und Testzentren soll die Zeit überbrückt werden, bis ausreichende Teile der Bevölkerung geimpft sind.
Kontakte an Ostern: Hamburg bleibt streng
Das öffentliche und private Leben soll über Ostern vom 1. April bis 5. April weitestgehend ruhen. Damit soll der dritten Welle eine zusätzliche Bremse entgegengesetzt werden. „Wir wollen die strenge Kontaktbeschränkung, die wir haben, auch über die Osterfeiertage aufrechterhalten“, so Tschentscher. Damit trifft der Senat für Hamburg strengere Regeln, als es die Gipfel-Beschlüsse vorsehen. Grund hierfür ist die hohe Inzidenz in der Hansestadt. Ausgangsbeschränkungen soll es aber nicht geben.
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Das heißt, es dürfen weiter nur Treffen zwischen einem Haushalt und einer weiteren Person aus einem zweiten Haushalt stattfinden. Kinder unter 14 Jahren sind ausgenommen. Der Bund hatte vorgesehen, über Ostern Treffen mit einem weiteren Haushalt und insgesamt bis zu fünf Personen zuzulassen.
Gründonnerstag wird auch in Hamburg zum Feiertag
Gründonnerstag ist in Hamburg regulär kein Feiertag. „Der Donnerstag soll sich in der Wirkung gestalten wie ein Feiertag“, so Tschentscher zur Regelung in diesem Jahr. Aktuell werde noch der rechtliche Rahmen dazu geschaffen.
Kritik an dieser Regelung hatte es unter anderem von CDU-Fraktionschef Dennis Thering gegeben. Die Sorge: Auf Grundlage der Beschlüsse sind Schließungen aller noch offenen Geschäfte am Donnerstag anvisiert. Daher könnten die Supermärkte am Mittwoch und Samstag vor Ostern überfüllt sein.
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„Es gibt jetzt Möglichkeiten sich auf diese fünf Tage einzustellen“, so Tschentscher auf eine Nachfrage in der Landespressekonferenz. Ob Lebensmittel zur Abholung bestellt werden können, steht noch nicht fest. Dies werde in den nächsten Tagen geprüft, so der Chef der Senatskanzlei Jan Pörksen.
Hamburg: Religiöse Zusammenkünfte an Ostern
„Bund und Länder werden auf die Religionsgemeinschaften zugehen, mit der Bitte, religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen“, heißt es im Beschluss von Montag. Ein Verbot gibt es also nicht.
Hamburgs Bürgermeister wiederholte dieses Vorhaben nochmals: „Ich bin sicher, dass die Kirchen und Religionsgemeinschaft es fürs Osterfest genauso sehen, wie wir alle, dass wir jetzt kein weiteres Unglück anrichten wollen.“
Regelung in Hamburg: Maskenpflicht in Fahrzeugen
Wenn Personen aus unterschiedlichen Haushalten gemeinsam in einem Fahrzeug sitzen, müssen sie eine Maske tragen, da sie in einem engen Raum zusammensitzen.
Regelung in Hamburg: Tests in Betrieben
Bund und Länder appellieren im Beschlussentwurf an Unternehmen, ihren Mitarbeitern mindestens einmal, falls möglich zweimal pro Woche Tests anzubieten. Anfang April sollen die Wirtschaftsverbände einen ersten Umsetzungsbericht vorlegen, wie viele Unternehmen sich beteiligen.
Auf dieser Grundlage will die Regierung bewerten, ob ergänzende Regeln nötig sind. Unternehmen sollen ihren Beschäftigten auch weiter nach Möglichkeit das Arbeiten von zu Hause aus anbieten. „Wir vertrauen sehr auf die Zusagen der Wirtschaft und die Selbstverpflichtung, die hieraus entsteht“, so Tschentscher.