Parkplatz-Ärger in Hamburg: Autohändler-Tricks sorgen für Anwohner-Wut – Bezirk ratlos
Rothenburgsort –
Parkplatz-Ärger in Hamburg: Schrottreife und neue Autos, meist ohne oder mit ausländischen Kennzeichen, blockieren an der Großmannstraße nicht nur alle freien und öffentlichen Stellplätze – sondern auch die von ansässigen Firmen. Ein Problem, das Anwohner und Arbeitende nervt. Und offenbar schwer zu beseitigen ist. Der Grund: Akuter Personalmangel beim Bezirksamt und gewiefte Autohändler-Tricks!
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte ist zuständig für den Bereich und für alle Fahrzeuge, die ohne Zulassung im öffentlichen Raum abgestellten werden. Die Großmannstraße bezeichnet eine Sprecherin auf eine MOPO-Anfrage hin sogar als „Hotspot“. Das Problem sei bekannt.
Hamburg: Zu wenig Personal, gewiefte Autohändler-Tricks
Regelmäßig würde das Amt Hinweise aus der Bevölkerung kriegen, regelmäßig würde man kontrollieren. Dabei unterscheide man zwischen Autos, die eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen (Beispiel: Öl läuft aus) oder eben nicht.
Video: Der Autofriedhof von Hammerbrook
Letztere stehen zuhauf und in Reihen hintereinander an der Großmannstraße und bekommen im besten Fall einen roten Zettel angeklebt – der Besitzer bekommt dadurch die Chance, das Auto innerhalb eines Monats zu entfernen. Tut er das nicht, kommt der Abschlepper.
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Problem: Die Besitzer, meist Autohändler, die wegen akuten Platzmangels ihre kurz vor der Verschiffung stehenden Wagen an der Straße parken, fahren die betroffenen Autos nach Erhalt des roten Zettels einfach um. Manchmal nur einige Meter vom Ursprungsort entfernt. „Dann ist erneut die Monatsfrist bei der Dokumentation des Kfz durch das Bezirksamt zu setzen“, so die Amts-Sprecherin weiter.
Ein Katz-und-Maus-Spiel, für das es nur eine Lösung zu geben scheint: mehr Personal. Wie die MOPO erfuhr, kommt das Bezirksamt nämlich gar nicht gegen die Masse an Delikten an. Zu viele Fälle, die bearbeitet werden müssten, zu wenig Mitarbeiter, die sich darum kümmern können. Dazu kommen Hinweise der Polizei, die im Rahmen des täglichen Streifendienstes auch auf die Auto-Situation aufmerksam wird, denen man oftmals aber gar keine Beachtung schenken kann – eben mangels Personal.
Evaluation am Jahresende: Stellt die Stadt neue Kräfte ein?
Zum Jahresende soll amtsintern eine Evaluation über mögliche Maßnahmen zur Beseitigung dieses Problems erfolgen. Möglich, dass die Stadt reagiert und Gelder für Hilfskräfte freimacht. Wenn nicht, dann geht das Leiden der Anwohner und dort Arbeitenden weiter.
Übrigens: Die Großmannstraße ist nicht das einzige Gebiet mit einem solchen Parkplatz-Problem. Auch in Hammerbrook und Hamm gibt es die sogenannten Auto-Friedhöfe; egal, ob Sorbenstraße, Luisenweg, Süderstraße oder Billstraße – alles Bereiche, für die auch der Bezirk Mitte zuständig ist.