Warnstreik

Verdi hat die Beschäftigten der VHH zum Warnstreik aufgerufen - am Betriebshof in Schenefeld geht es bereits los. Foto: picture alliance/dpa/Bodo Marks

Pendler aufgepasst: Warnstreik bei den Busfahrern gestartet!

Für Pendler könnte es am Freitag anstrengend werden: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Zusätzlich sollen auch die Beschäftigten beim Gebäudereiniger Tereg streiken, der vor allem für die Hamburger Hochbahn im Einsatz ist.

Von Freitag, den 31. Januar (3 Uhr), bis Samstag, den 1. Februar (3 Uhr), legen die VHH-Beschäftigten die Arbeit nieder. Betroffen sind dabei alle Linien, auch die Nachtbusse. Grund für den Streik sind die am Montag gescheiterten Tarifverhandlungen mit dem VHH. Die Beschäftigen von Tereg starten am Freitag ab 5 Uhr mit einem Streik, der bis Sonntag, 2. Februar (5 Uhr), andauern soll.

Warnstreik der Busfahrer: Das rät die VHH ihren Fahrgästen

Bislang stehen alle betroffenen Buslinien still, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Freitagmorgen sagte. Vhh.mobility geht davon aus, mit dem Streikbeginn nur auf wenigen vereinzelten Linien den Betrieb aufnehmen zu können. Die VHH hat 2600 Mitarbeiter und unterhält insgesamt 12 Betriebshöfe in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die VHH-Tochter Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft sei vom Warnstreik ausgenommen, weil sie über einen eigenen Tarifvertrag verfüge.

Fahrgäste werden laut vhh.mobility gebeten, ihre Fahrt tagesaktuell vor Fahrtantritt in der Fahrplanauskunft in der hvv-App und auf hvv.de zu prüfen. Vereinzelte Fahrten, die trotz des Streiks geleistet werden können, würden hier angezeigt werden und seien auch per Echtzeit abrufbar.

Verdi: „Mangelnde Wertschätzung für die Beschäftigten“

Das Verhandlungsergebnis mit dem VHH war laut Verdi für die Beschäftigten enttäuschend. Die Arbeitgeber boten eine Erhöhung von 2,1 Prozent ab dem 1. April 2025 und eine Erhöhung von 1,5 Prozent erst ab dem 1. Juli 2026, sowie eine Laufzeit des Tarifvertrags von 30 Monaten an. Verdi lehnte das Angebot als unzureichend ab.

Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne um einen Festbetrag von 400 Euro monatlich für alle Beschäftigten und 200 Euro monatlich für Auszubildende. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Sascha Bähring, Verhandlungsführer für Verdi Nord sagte: „Wir sind optimistisch in die Verhandlungen gegangen und haben mit Gesprächen auf Augenhöhe gerechnet. Leider wurden wir enttäuscht, denn die VHH haben ein Angebot vorgelegt, das angesichts der bestehenden Tarifabschlüsse in der Branche lediglich mangelnde Wertschätzung für die Beschäftigten zeigt.“

Domenico Perroni, Verhandlungsführer bei Verdi zeigte sich ebenfalls enttäuscht: „Alle wollen die Verkehrswende, aber keiner will dafür bezahlen. Die Beschäftigten der VHH haben es satt, weiter den billigen Jacob zu spielen und fordern deshalb gleichen Lohn für gleiche Arbeit: Mindestens das Niveau der Hochbahn, oder gleich einen Flächentarif.“

Streik bei Gebäudereiniger Tereg

Beim Gebäudereiniger Tereg ist Verdi mit dem Angebot des Arbeitgebers bisher ebenfalls unzufrieden. „Die Tereg bleibt in der Lohnentwicklung im Vergleich zu sehr ähnlichen Beschäftigungen des Hochbahn-Konzerns weit zurück“, kritisierte der zuständige Gewerkschaftssekretär Hadinet Berhe. „Und das, obwohl die Beschäftigten der TEREG einen wesentlichen Bestandteil in der Daseinsvorsorge in Hamburg leisten. Da wird ein ‚Hamburg-Takt‘ im ÖPNV angestrebt, der die Arbeit erheblich verdichtet, aber eine angemessene Entlohnung ist nicht in Sicht. Deshalb muss jetzt gestreikt werden.“

Das könnte Sie auch interessieren: Parkplatz-Streit im Bezirk Wandsbek: Gibt’s bald eine Lösung?

In bisher drei Verhandlungsrunden fordert Verdi eine Erhöhung der Stundenlöhne um 3,50 Euro bei einer Tarifvertrags-Laufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütung soll um je 200 Euro pro Ausbildungsjahr erhöht werden. Die Arbeitgeberseite habe laut Verdi bisher ein Angebot vorgelegt, das noch unter dem gesetzlichen Branchen-Mindestlohn von 14,25 Euro liegt. (dpa/abu)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp