„Perfekte Cocktails brauchen keine Bar“ : Safthersteller verärgert Hamburger Gastronom
Mai Tai, Planter’s Punch, Sex on the Beach oder Vanilla Sky – wer vermisst die frisch gemixten Cocktails nicht? Durch die Corona-Pandemie muss die Bevölkerung aktuell auf die leckeren Drinks verzichten. Der Safthersteller „Beckers Bester“ hat sich jetzt mit dem Werbeslogan „Perfekte Cocktails brauchen keine Bar“ den Unmut eines Hamburger Gastronoms zugezogen – und reagierte prompt.
„An alle Bars: die brauchen uns Bars und Barkeeper nicht mehr!“, schreibt Uwe Christiansens auf Facebook. Er ist Besitzer der Open-Air Kneipe auf der Ostbühne des Spielbudenplatzes. Außerdem betreibt er die „Christiansen’s Bar“ auf St. Pauli.
„Beckers Bester“ bittet Hamburger Gastronom um Entschuldigung
Dass der Safthersteller gerade zu so einer schwierigen Zeit derart unsensibel Produkte bewirbt, konnte er offenbar nicht auf sich sitzen lassen. Der Geschäftsführer von „Beckers Bester“ zeigte Verständnis und reagierte auf den wütenden Facebook-Beitrag des Hamburgers.
„Es war absolut nicht unsere Absicht, die Bars und das Können der Barkeeper schlecht zu machen. Dass so eine Formulierung vor allem in Zeiten wie diesen auf Unverständnis stößt, kann ich ebenfalls sehr gut nachvollziehen“ antwortet Sebastian Koeppel, Geschäftsführer des Saftherstellers. Er bitte ganz herzlich um Entschuldigung. Das Antwortschreiben von Koeppel veröffentlichte der Barbesitzer auf seiner Facebook-Seite.
„Wir sind echt naiv gewesen und bitten vielmals um Entschuldigung“, sagte Sebastian Koeppel in einem Gespräch mit der MOPO. Das Unternehmen werde sämtliche Werbemaßnahmen, soweit es gehe, zurückziehen. Der künftige Slogan für die Produkte soll heißen „Gute Cocktails brauchen eine Bar“.
Ziel der Kampagne sei es gewesen, in den Endverbrauchern Bar-Erinnerungen aufzurufen. „Dabei wirkte der Slogan für die Gastronomie jedoch wie ein Schlag ins Gesicht“, teilt Koeppel mit.
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„Ich habe ein langes Telefonat mit dem Barbesitzer Uwe Christiansen geführt. Es war ein interessantes und aufschlussreiches Gespräch“, so Koeppel. Sie hätten sich sehr gut verstanden und wollen sich im Dezember sogar persönlich treffen, um sich auszutauschen. Von Ärger könne also nicht mehr die Rede sein. „Fehler sollte man sich immer eingestehen – denn damit fährt man am besten“, betont Koeppel.