• Birgit Borstelmann (53) in ihrer Werkstatt an der Bahrenfelder Schützenstraße.
  • Foto: Florian Quandt

„Plappermaul“ und „Kesselflicker“: Hamburger Künstlerin schafft Schräges aus Schrott

Bahrenfeld –

Die Kunstobjekte heißen „Joey“, „Plappermaul“ oder „Kesselflicker“, und in ihrem früheren Leben waren sie Teekessel, Spiritus-Tanks oder Tee-Eier. Die Bahrenfelder Künstlerin Birgit Borstelmann (53) aber macht aus diesen Alltagsgegenständen verrückte Unikate mit Eigenleben.

Angefangen hat es mit Strandholz von der Insel Sylt. Die gebürtige Keitumerin sammelte bei ihren Spaziergängen die urigen Teile und verzierte sie mit kleinen Rädchen oder rostigen Metallteilen. Eigentlich aber ist Birgit Borstelmann Goldschmiedin, sie liebt das kreative Arbeiten mit Metall.

Kunst aus Schrott: Wasserkessel

Auf dem Deckel dieses Wasserkessels aus der DDR bewegen sich Patronenhülsen.

Foto:

Quandt

So zog sie über Hamburger Flohmärkte, kaufte merkwürdige Metallteile, allerlei Räder, Propeller und Drähte. Zunächst hat sie oft  gar keinen Plan, was daraus einmal werden soll. Immer „sprudelt es in meinem Kopf“, sagt sie und dann entstehen irgendwann die skurrilen Objekte, die teils sowjetischen Sputnik-Satelliten oder sogar Außerirdischen gleichen.

Kunst aus Schrott: Tee-Ei

„Plappermaul“ nennt die Künstlerin dieses ehemalige Tee-Ei mit orangefarbenem Bürstenschopf.

Foto:

Quandt

Viele der Kunstobjekte haben ein Innenleben aus Holz. Wenn man dann  an der Kurbel dreht, setzt ein Getriebe bunte Scheibchen hinter Glas in Gang, oder Puppenaugen aus Glas beginnen zu rotieren. Extrem schräg ist  ein alter Teekocher aus Alu auf Rädern. Wenn man den schiebt, bewegen sich Patronenhülsen aus Messing auf dem Deckel auf und ab.  

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Birgit Borstelmann hat schon im berühmten Leipziger Grassi-Museum ausgestellt und war auf Kunstmessen präsent. Alle ihre Werke sind Unikate, mehr als 100 schafft sie nicht im Jahr. Deswegen haben sie auch ihren Preis: 300 bis 600 Euro.

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