Impfzentrum im AK Harburg
  • Auch in fünf Krankenhäusern wird gegen Corona geimpft – darunter die Asklepios-Klinik Harburg.
  • Foto: (c) dpa

Plötzlich mehr Impfstoff: Kommt jetzt der Impfturbo?

Keine Warteliste und spontane Impftermine: In Niedersachsen soll im Juli jeder einen Erstimpftermin bekommen, der möchte. Denn: Es soll viel mehr Impfstoff geliefert werden als erwartet. Auch Hamburg könnte insgesamt mehr als 400.000 Dosen bekommen – im Idealfall. Kommt jetzt der Impfturbo?

Jetzt könnte es mit den Impfungen richtig vorangehen: Das Bundesgesundheitsministerium hat für Juli 314.250 Impfdosen für Hamburgs Impfzentrum angekündigt – weist aber daraufhin, dass sich Liefermengen noch ändern können. Die Hamburger Gesundheitsbehörde ist da vorsichtiger: Sie rechnet mit 188.250 Impfdosen im Juli, die meisten von Biontech und Moderna.

Corona-Impfung: Hamburg rechnet mit fast 190.000 Dosen im Juli

Die Stadt glaubt so an einen „guten Impf-Monat“. Die Priorisierung im Impfzentrum ist bereits aufgehoben. Alle Hamburger können und sollen sich jetzt um einen Impftermin bemühen, so Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, zur MOPO. Lange Wartezeiten blieben aus, wer noch am Donnerstag bucht, habe gute Chancen auf einen Termin. Beim Stichprobentest der MOPO am Mittwoch waren noch mehrere Termine ab Mitte Juli frei. Weitere sollen im Laufe des Monats kommen. Nur Kinder und Jugendliche werden im Impfzentrum wegen fehlender genereller Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) nicht geimpft.

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Bis alle impfwilligen Hamburger gepikst wurden, könnte es trotzdem noch etwas dauern: Derzeit sind mit 955.300 Personen rund 52,5 Prozent der Hanseaten mindestens einmal geimpft, rund 640.500 Menschen (35,1 Prozent) haben schon vollen Impfschutz. Laut einer Impfmodellierung des „Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung“ von Ende Juni könnten bei gleichbleibenden Bedingungen alle Hamburger ab 18 Jahren Mitte August eine Erstimpfung erhalten haben und Ende September vollständig geimpft sein.

Hamburg: Besondere Impfaktionen für Menschen in prekären Lagen

Durch Arztpraxen könnte aber noch Tempo zugelegt werden. Besonders nach den Ferien könnten deutlich größere Mengen verimpft werden als jetzt, so die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg zur MOPO. Sie geht davon aus, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen 65.000 Dosen wöchentlich geliefert werden – das wären 195.000 Dosen. „Danach soll laut Bundesministerium das Kontingent an Moderna deutlich steigen und auch erstmals den Praxen zur Verfügung stehen“, so der Vorstandsvorsitzende Walter Plassmann. „Das glauben wir aber erst, wenn die Dosen wirklich geliefert werden.“

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Und wie erreicht man die, die sich nicht um Termine bemühen? Für Menschen in prekären Lebenslagen hatte die Sozialbehörde Ende Mai ein Pilotprojekt mit Impfungen im Jobcenter Wilhelmsburg gestartet. Diese Aktion soll in anderen Jobcentern wiederholt werden. Wo und wann genau, stehe noch nicht fest, so die Behörde. Hier könnte auch das Vakzin „Johnson&Johnson“ zum Einsatz kommen. Da es nur einmal verabreicht werden muss, will die Stadt die rund 4000 Dosen als „Joker“ einsetzen – etwa für Seeleute, in öffentlichen Unterkünften oder bei Impfaktionen in Jobcentern.

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