„Schlamm-Schlacht“ im Hafen: Hamburg droht der Verlust einer Traditionswerft
Die Sietas-Werft an der Este-Mündung gibt‘s seit 1635, jetzt droht das Traditionsunternehmen mit dem Weggang. Hintergrund ist eine ganz besondere Schlamm-Schlacht im Hamburger Hafen. Die Schiffsbauer fordern eine schnelle Lösung – ansonsten wollen sie Hamburg verlassen.
Die Werft in Cranz-Neuenfelde hat nämlich massive Probleme damit, dass der Schlick vor ihren Toren nicht beseitigt wird. Kurios: Die Schiffsbauer können nun sogar ein riesiges neues Baggerschiff des Bundes nicht zu Wasser lassen, weil wegen des Schlamms das Wasser nicht tief genug ist.
Hamburger Staatsrat schaltet sich in Schlamm-Schlacht ein
Ein Problem, für das sich offenbar niemand zuständig fühlt. Seit Monaten weisen sich Behörden und Werft gegenseitig die Schuld zu. Jetzt hat sich der neue Wirtschaftsstaatsrat Andreas Riekchof (SPD) eingeschaltet. Für ihn ist die Sache klar: Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist für die Este zuständig, Hamburgs Hafenverwaltung HPA für den Bereich der Schleuse, Sietas für sein Werftgelände. „Alle Seiten müssen sich bewegen, um eine Lösung hinzubekommen“, so Rieckhof.
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Auch im Sinne der Werftarbeiter. Sietas sieht 380 Arbeitsplätze bedroht und droht mit einer Schließung und dem Wegzug, sollten sich die Bedingungen nicht ändern. In Gesprächen soll jetzt nach einer Lösung gesucht werden.