Anzeige und Nacktbilder – AfD Hamburg will Kandidatin plötzlich nicht mehr
Bei der AfD gibt es Knatsch: Im Bezirk Wandsbek hat sich die Partei im Wahlkreis 12 (Bramfeld-Farmsen-Berne) von ihrer eigenen Direktkandidatin für die Bürgerschaftswahl verabschiedet. Eigentlich war dort bereits die Zollbeamtin Iris Vobbe (52) nominiert worden – doch der AfD-Vorstand erhob Einspruch. Es soll um aktuelle Strafanzeigen und alte Nacktbilder gehen.
Iris Vobbe sitzt aktuell für die AfD in der Bezirksversammlung Wandsbek. Als Direktkandidatin für die Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 will der Landesvorstand sie aber offensichtlich nicht dabei haben. Er soll Einspruch gegen die Wahlkreisliste für Bramfeld-Farmsen-Berne erhoben haben, wie das „Abendblatt“ berichtet.
AfD trennt sich von Direktkandidatin in Wandsbek
Zur Begründung hieß es, dass zwei von vier Kandidaten auf der Liste zum Zeitpunkt ihrer Nominierung keine AfD-Mitglieder gewesen seien. Bei einer der vier Personen soll es „Anhaltspunkte für die mögliche Begehung einer Straftat“ gegeben haben.
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Gemeint soll Vobbe sein, der laut des Berichts per Strafanzeige eine angebliche Urkundenfälschung im Zusammenhang mit dem Vertrieb eines Küchengeräts vorgeworfen werde. Vobbe habe diese Anschuldigungen zurückgewiesen.
Die Anzeige soll ein anderes AfD-Mitglied aus Rache gestellt haben. Dabei handle es sich um jemanden, der 2023 neu in die Partei kam und den Vobbe unter ihre Fittiche nahm, bis sie feststellte, dass es sich bei der Person um einen bei der Polizei „gelisteten Gefährder“ handle. Beim Landes- und Bezirksvorstand habe sie daraufhin vor ihm gewarnt. Die wahre Ursache des Einspruchs sieht sie unter anderem darin, dass sie sich nicht so einfach lenken lasse und eben auch eine Frau in einer Männerdomäne sei.
Rüge für Nacktbilder der Zollbeamtin
Neben der Strafanzeige könnte es aber noch einen anderen Grund geben, warum die AfD Vobbe loswerden wollte. Die 52-Jährige zeigte sich vor fast 25 Jahren oben ohne in der „Bild“-Zeitung. Das Nacktbild der Zollbeamtin wurde damals offiziell von ihrem Arbeitgeber gerügt, weil sie damit die Pflicht zu einem beamtenwürdigen außerdienstlichen Verhalten verletzt habe.
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Was auch immer zum Einspruch des Landesvorstands führte – Mitte Dezember soll gegen Vobbe auch ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet worden sein. Die Zollbeamtin überlegt nun wohl nach mehr als sechs Jahren, aus der Partei auszutreten. Im Wahlkreis 12 hat die AfD nun gar keine Direktkandidatin mehr. (mp)