Angeblich AfD-Stimmen vernichtet: Fake-Video sorgt für Aufregung

Eine gelbe Box voller rosafarbener Umschläge, zwei Hände und ein Schredder: Auf der Plattform „X“ macht ein Video mit diesem Inhalt gerade die Runde, denn angeblich werden hier Briefwahlunterlagen von AfD-Wählern zerstört. Polizei und Landeswahlleiter warnen: Ein Fake! Der Staatsschutz ermittelt.

Geteilt wurde das Video vor allem von empörten AfD-Sympathisanten. „Anscheinend hat jetzt eine Verrückte ein Video davon gemacht, wie sie im Postamt wahllos Wahlzettel zerstört. Können wir mal eine Woche ohne Wahl-Chaos auskommen?“, schreibt einer und „Wählt nicht taktisch. Wählt AfD“, ein anderer.

Auch die Polizei Hamburg ist auf die Aufnahmen aufmerksam geworden und hat einen Post verfasst, in dem sie klarstellt: „In den sozialen Netzwerken kursiert derzeit ein Video, das vermeintlich zeigen soll, wie Briefwahlumschläge zur Bundestagswahl 2025 geöffnet und selektiv Stimmzettel für eine bestimmte Partei mittels Schredder vernichtet werden. In diesem Zusammenhang weist der Hamburger Landeswahlleiter darauf hin, dass es sich bei den im Video gezeigten Unterlagen um Fälschungen handelt. Der Staatsschutz unseres Landeskriminalamts hat die Ermittlungen aufgenommen.“

Landeswahlleiter Oliver Rudolf erklärt, an welchen Merkmalen zu erkennen ist, dass es sich bei dem Video um eine Fälschung handelt. „Der im Video gezeigte rote Wahlbriefumschlag weist im Gegensatz zu den original Unterlagen eine falsche Farbe, eine andere Beschriftung und eine fehlerhafte Lasche auf der Vorderseite auf“, zählt er auf. „Die Falzung des Stimmzettels im Video geht nach innen, während sie im Original nach außen geht. Die Kante der Lasche auf der Vorderseite des weißen Stimmzettelumschlages im Video ist rund, im Original ist die Kante auf der Vorderseite jedoch kantig.“ Und: „Bei der Schließung des Umschlags im Video ist ein Dreipunktklebesystem erkennbar, während das Original über eine durchgängige Klebekante verfügt.“

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Rudolf warnt, dass es sich bei Videos wie diesem um den perfiden Versuch handele, „unsere demokratischen und freien Wahlen zu delegitimieren.“ Man habe in diesem Fall schnell und eindeutig feststellen können, dass es sich um einen Fake handelt. „Wir rufen daher dazu auf, solche Videos kritisch zu hinterfragen und nicht weiter zu verbreiten“, so der Landeswahlleiter. (prei)