Bessere Versorgung für psychisch kranke Gefangene in Hamburg
In Hamburg ist die Zahl psychisch erkrankter Gefangener in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Um ihre Versorgung zu verbessern, will der Senat im Zentralkrankenhaus des Untersuchungsgefängnisses eine psychiatrische Kurzzeitstation errichten.
Die geplante Station wird elf Plätze bieten und im Sommer 2026 ihren Betrieb aufnehmen. Durch Umbau sollen im Zentralkrankenhaus Wohngruppenbereiche, Gemeinschaftsräume, eine Gemeinschaftsküche sowie Behandlungs- und Multifunktionsräume entstehen.
Senat will chronischen Psychosen vorbeugen
Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne): „Die geplante Station wird die Lücke zwischen der ambulanten Versorgung und der stationären Behandlung in einem externen Krankenhaus füllen. Sie soll die Erkrankten stabilisieren, den Übergang in eine weiterführende stationäre Behandlung erleichtern und verhindern, dass gerade Psychosen chronisch werden.“ Dies sei vor allem entscheidend für den Erfolg der Resozialisierung und trage zur Sicherheit innerhalb und außerhalb der Justizvollzugsanstalten bei.
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Die Station richtet sich an akut psychiatrisch erkrankte Gefangene, die auf einen Platz in einem externen Krankenhaus warten oder nicht vollstationär betreut werden müssen. Auch Häftlinge mit ausstehender Diagnose oder neuer Medikation sowie bereits austherapierte Menschen sollen hier Hilfe bekommen. Bisher wurde die akute psychiatrische Versorgung von Gefangenen in Hamburg hauptsächlich ambulant durch das UKE sichergestellt.