• Foto: Florian Quandt

Corona-Alarm an Hamburger Schulen: Ein Schüler unter Verdacht – einer in Quarantäne

Hamburg will zurück zur Normalität, doch der Weg dorthin ist steinig – vor allem für Bildungseinrichtungen. Seit Donnerstag haben die Schulen in unserer Stadt ihre Pforten wieder geöffnet. Die Ferien sind vorbei, der Regelbetrieb wird wieder aufgenommen. Doch kaum ist das geschehen, gibt es bereits den ersten Corona-Alarm!

Am Lise-Meitner-Gymnasium in Osdorf ist am Montag ein Corona-Verdachtsfall in der Sekundarstufe III (12. Klasse) gemeldet worden. Daraufhin ist der Unterricht für den gesamten Jahrgang ausgefallen, insgesamt 70 Schüler sind davon betroffen gewesen.

Corona-Verdacht am Hamburger Lise-Meitner-Gymnasium

„Das weitere Vorgehen kann die Schule im eigenen Ermessen entscheiden, aus Sicht des Bezirksamtes Altona sind vorerst keine weiteren Maßnahmen zu treffen“, so ein Sprecher. „Das Gesundheitsamt hat mit uns Kontakt aufgenommen und gesagt, dass es ganz normal weitergehen kann. Das wird es auch“, sagt Schulleiterin Doris Oldenburg.

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Auch in der Kurt-Tucholsky-Schule in Altona-Nord ist in einer 10. Klasse der Unterricht ausgefallen, weil ein Schüler dort als Verdachtsfall gilt, da bei einem Familienmitglied eine Corona-Infektion bestätigt wurde.

Corona-Alarm in Hamburg: Schüler an Kurt-Tucholsky-Schule unter Verdacht

„Das Bezirksamt bemüht sich momentan mit Hochdruck um einen Test für diesen Schüler, der sich in Quarantäne befindet“, so der Sprecher des Bezirksamtes Altona. Auch hier würden Schulleitung und Schulbehörde in eigener Verantwortung über das weitere Vorgehen entscheiden – entschieden ist aber noch nichts.

Sicher scheint derweil, dass es nicht bei diesen beiden Vorkommnissen bleiben wird. Schließlich ist das Corona-Risiko im Präsenzunterricht deutlich höher als beim digitalen Fernunterricht. Die Schulbehörde hatte sich aber bewusst für eine Schulöffnung ausgesprochen, da nicht alle Kinder zu Hause beste Lernbedingungen hätten. Um das Risiko jedoch so gering wie möglich zu halten, gibt es entsprechende Schutzkonzepte.  

Hamburg: So sind die Corona-Regeln an den Schulen

So können in Hamburg alle Schüler aus einem Jahrgang gemeinsame Kurse belegen und müssen auch keinen Abstand halten. Allerdings sollen sie von den anderen Jahrgängen getrennt werden und auf Distanz achten.

Und: Auf den Fluren und in der Mensa müssen Masken getragen werden, Schleswig-Holstein hingegen empfiehlt das in den ersten zwei Schulwochen jetzt auch für die Klassenräume. Eine Pflicht dafür gibt’s nicht – und wird es in Hamburg wohl auch nicht geben.

Hamburg: Keine Corona-Maskenpflicht im Unterricht

Zumindest hat das Verwaltungsgericht am Montag entschieden, dass es keinen Anspruch auf eine derartige Regelung gibt. Die Richter lehnten einen entsprechenden Eilantrag ab.

Nach Überzeugung des Verwaltungsgerichts kann eine Verletzung der Schutzpflicht des Staates nur festgestellt werden, „wenn Schutzvorkehrungen überhaupt nicht getroffen wurden, wenn sie offensichtlich ungeeignet oder völlig unzulänglich sind oder wenn sie erheblich hinter dem Schutzziel zurückbleiben“.

Hamburgs Elternkammer kritisiert Schulbehörde

Unterdessen bezweifelt Hamburgs Elternkammer jedoch, dass die bestehenden Hygienekonzepte ausreichen. In einer Mitteilung heißt es, dass Masken unter anderem in den Pausen nicht konsequent getragen werden. „Gleichzeitig kann vielerorts beobachtet werden, dass versucht wird, die ‚lästigen‘ Hygienevorschriften zu umgehen“, so Marc Keynejad, Vorsitzender der Elternkammer.

Video: So sind Hamburgs Schulen ins Corona-Jahr getartet

So würden Eltern aber auch Schüler oftmals ohne ausreichenden Sicherheitsabstand vor dem Schulgelände zusammenstehen. „Das führt absehbar zu dem Problem, dass bei einer Infektion nicht klar nachzuvollziehen ist, welche Kontaktpersonen zu testen sind“, sagt er.

Hamburgs Schulsenator schließt Digital-Unterricht nicht aus

Die Kammer fordert jetzt ein klares Regelwerk, aus dem hervorgeht, wie die Schulen mit steigenden Infektionszahlen in der Stadt umzugehen haben.

Dazu hatte Schulsenator Ties Rabe (SPD) zuletzt aber bereits eine klare Ansage gemacht: „Steigen die Infektionen, werden die Hygiene-Regeln Schritt für Schritt angepasst.“ Bei einer dramatischen Veränderung der Lage müsse auch der Präsenzunterricht wieder eingeschränkt werden.

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