Olaf Scholz.
  • Olaf Scholz (SPD), Finanzminister und Kanzlerkandidat der SPD, macht den Clubs wenig Hoffnung.
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Olaf Scholz will keine Lockerungen für Clubs

Der SPD-Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz macht Musikclubs keine Hoffnungen auf schnelle Rücknahme der Abstands- und Maskenpflicht. Er wolle aber nicht den Optimismus auf ein Ende der Maßnahmen trüben, sondern das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig eine Impfung sei. Und: Er widerspricht seinem Nachfolger im Hamburger Rathaus.

Olaf Scholz macht den Musikclubs in Deutschland keine großen Hoffnungen auf eine rasche Rücknahme der Abstands- und Maskenpflicht. „Die Ansteckungsgefahren sind natürlich, wenn man dicht beieinander kommt, am größten“, sagte der Vizekanzler und Bundesfinanzminister Sonntagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung der SPD mit Vertretern der Schausteller-, Gastro- und Eventbranche auf dem Hamburger Dom. „Wir werden am Dienstag dazu keine Beschlüsse fassen“, sagte er mit Blick auf die Beratungen der Länderregierungschefs mit der Kanzlerin.

Optimismus trotzt steigender Corona-Infektionszahlen

Zugleich warnte er vor wieder steigenden Corona-Infektionszahlen. „Ich will den Optimismus verbreiten, dass wir jetzt schon auf dem Weg aus der Krise sind. Und das sage ich im Bewusstsein, dass die Infektionszahlen noch einmal steigen werden“, sagte Scholz. Jeder, der nicht geimpft sei, habe eine hohe Wahrscheinlichkeit, angesteckt zu werden. „Und zwar mit all den Folgen, die die Ansteckung auch schon vor anderthalb Jahren hatte. Das heißt, es wird Leute geben, die schwer erkranken. Es wird Leute geben, die daran sterben.“

Olaf Scholz: „Ziel: Kein neuer Lockdown“

Die LiveKomm, der Verband der Musikspielstätten in Deutschland, hatte am vergangenen Dienstag mit Blick auf die Bund-Länder-Runde ein Öffnungskonzept vorgelegt, welche die sofortige Aufhebung der Masken- und Abstandspflicht für Live- und Clubveranstaltungen sowie die vollständige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen für den Indoorbereich ab Oktober vorsieht. Zudem sollten statt den obligatorischen Antigentests nur noch PCR-Tests den Zutritt zu Clubs freiräumen.

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Scholz erwähnt auch, dass im Vergleich zum vergangenem Jahr deutlich mehr Menschen geimpft sind, wenn auch noch nicht ausreichend genug. „Und deshalb werden wir auch nicht alleine auf Infektionszahlen gucken, sondern auch auf Krankenhausbelegung, auf die Frage: Wie sind die Intensivstationen ausgelastet?“ Daran müsse man sich fortan „herantasten“. „Weil: Es wird im Herbst wieder mehr Infektionen geben. Und da müssen wir mal gucken, wie wir da sicher durchsteuern. Immer mit dem Ziel: Kein neuer Lockdown.“

PCR-Test-Debatte: Scholz widerspricht Tschentscher

Die Forderung von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) Forderung nach einer künftigen Gleichstellung von Geimpften und Genesenen mittels den teureren PCR-Tests, anstelle der Antigen-Tests, hält Scholz derzeit nicht für nötig. „Ich glaube, es geht jetzt erst einmal darum, dass wir diese Regeln fortsetzen, die wir da haben“, sagte er. „Und wir haben sehr viele verfügbare Antigentests inzwischen auch.” (lm/dpa)

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