„Viele weitere Ungereimtheiten“: CDU fordert Sondersitzung zum Hafen-Deal
Nach dem Bekanntwerden der geplanten Partnerschaft zwischen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der Reederei MSC hat es laute Kritik anderer Hafen-Partner gegeben: Hapag-Lloyd drohte mit Konsequenzen, auch Eurogate zeigte sich wenig begeistert. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel hat nun darauf reagiert. Doch auch in der Hamburger Opposition reißt die Kritik an dem Hafen-Deal nicht ab: CDU-Chef Dennis Thering will jetzt eine Sondersitzung dazu beantragen.
„Ehe jetzt Legendenbildung zu den vorherigen Gesprächen einsetzt: Hapag Lloyd hat leider die städtische Mehrheit bei der HHLA-Group nicht akzeptiert & Eurogate nicht die volle Mitbestimmung der HHLA-Beschäftigten in der Hafenkooperation“, postete Dressel am Sonntag auf der Plattform X, vormals Twitter.
Hafen Hamburg: Dressel verteidigt HHLA-Deal mit MSC
Damit reagierte der Senator auf ein Interview von Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen mit dem Radiosender „NDR 90.3“. Darin sagte er unter anderem, dass auch Hapag Lloyd das Geschäft von der HHLA habe übernehmen wollen.
Darüber habe die Reederei zuletzt Anfang des Jahres mit der Stadt gesprochen. „Ich glaube, es wäre übertrieben zu sagen, dass das jetzt die Atmosphäre verbessert“, sagte der Reederei-Chef dem Radiosender weiter.
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Laut der Hamburger CDU stehen zudem immer noch viel zu viele offene Fragen zu dem Hafen-Deal im Raum. „Vor allem, welchen Nutzen der Einstieg von MSC bei der HHLA tatsächlich hat?“, kritisiert Landeschef Dennis Thering am Sonntag. „Wie passt dieser Einstieg in die nationale Hafenstrategie? Welche Gespräche hat es mit anderen potentiellen Investoren gegeben? Wird der Containerumschlag tatsächlich nachhaltig gesteigert? Was passiert, wenn die Übernahme scheitert?“
CDU beantragt Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses
Darüber hinaus gebe es „viele weitere Ungereimtheiten und offene Fragen, auf die der rot-grüne Senat, auf die Bürgermeister Tschentscher und Wirtschaftssenatorin Leonhard jetzt dringend Antworten geben müssen“, fährt er fort. Seine Partei werde eine Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses beantragen. „Wir erwarten von SPD und Grünen jetzt vollständige Transparenz!“
Die in Genf ansässige weltgrößte Container-Reederei MSC und die Stadt Hamburg hatten am Mittwoch einen verbindlichen Vorvertrag zur Gründung einer strategischen Partnerschaft zur Zukunft des größten Container-Terminalbetreibers der Stadt, der HHLA, unterzeichnet.
Derzeit hält die Stadt rund 69 Prozent an dem börsennotierten Unternehmen. Künftig soll dieses in einem Joint Venture geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten. (mp/dpa)