Hamburg hat gewählt!: Diese Koalitionen sind jetzt möglich
Hamburg hat gewählt und vor allem der SPD das Vertrauen ausgesprochen. Die Sozis kommen auf 39,1 Prozent, sind stärkste Kraft – und können sich jetzt den Koalitionspartner aussuchen. Die möglichen Varianten:
Wahl in Hamburg: Rot-Grünes Bündnis ist wahrscheinlich
Rot-Grün: Eine Fortsetzung des aktuellen Bündnisses ist am Wahrscheinlichsten und spiegelt auch den Wählerauftrag wieder – schließlich kämen beide Parteien zusammen auf 63 Prozent und bei den Sitzen möglicherweise auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Das ist nicht nur eine mehr als stabile Mehrheit, sie wird letzten Umfragen zufolge auch von den Wählern gewünscht. Anfang Februar bewerteten die Befragten ein rot-grünes Bündnis zu 60 Prozent als gut, 38 Prozent als schlecht.
Und dennoch: Zuletzt knirschte es ordentlich zwischen den aktuellen Bündnis-Partnern. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) kritisierte immer wieder öffentlich die Klima-Pläne der SPD, dazu rückten die Grünen nach der „Cum-Ex“-Affäre von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ab – das sorgte auch bei der SPD für Ärger. Dennoch: Beide Parteien sprachen im Vorfeld der Wahl davon, dass ein gemeinsames Bündnis die „naheliegende Lösung“ sei. Nach Bekanntwerden sagt Bürgermeister Peter Tschentscher: „Unsere erste Option ist Rot-Grün. Es gibt aber offensichtlich auch andere Mehrheiten.“
Wahl in Hamburg: Auch SPD-CDU-Koalition denkbar
Rot-Schwarz: Katharina Fegebank sprach vor der Wahl von einer „berechtigten Angst“, dass die Sozis sich für die CDU als Bündnis-Partner entscheiden könnten. Klar ist: Die machthungrigen Christdemokraten wären für die SPD deutlich handzahmer, die Sozis müssten keine Senatorenposten opfern. Zusammen kämen beide Parteien auf etwa 49 Prozent, bei der Zahl der Sitze aber auf eine klare Mehrheit.
Auch aus demokratischer Sicht könnte dieses Bündnis Sinn ergeben, weil es mit den Grünen dann immerhin eine starke Oppositionspartei geben würde. Allerdings: Auf eine Hamburger GroKo haben die Wähler wenig Lust. Nur 29 Prozent fänden diese Bündnis-Variante gut, 70 Prozent nicht.