Wahl Hamburg

Reicht es nochmal für eine Koalition zwischen Katharina Fegebank (Grüne) und Peter Tschentscher (SPD)? Foto: Imago-images/Emil Janßen

Hamburg-Wahl plötzlich spannend: Wer vorne liegt, wer regieren könnte – der Überblick

Hamburg hat die Wahl: Am Sonntag wird die neue Bürgerschaft gewählt – und auf den letzten Metern wird es nochmal richtig spannend. Gerade die Grünen verlieren immer weiter an Boden.

Zwei neue Umfragen sehen die regierende SPD des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher weiter deutlich vor den Grünen und der CDU. Im ZDF-Politbarometer von Donnerstag, einer repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Wahlen, kommt die SPD auf 33 Prozent. Zweitstärkste Kraft ist demnach die CDU mit unverändert 18 Prozent der Stimmen, vor den Grünen, die in der Umfrage auf 17 Prozent kommen.

Ähnlich sieht es laut einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Umfrageinstituts Insa für die „Bild“ aus: Hier kommen die Sozialdemokraten auf 32 Prozent. Die in Hamburg mit der SPD regierenden Grünen werden bei 16 Prozent verortet, die CDU liegt bei 17 Prozent. Gerade die Grünen verlieren Stück für Stück an Zustimmung, Anfang Januar lagen sie noch bei 22 Prozent. Vor den Grünen lag die CDU zuletzt im Jahr 2018 in einer Umfrage.

Bürgerschaftswahl: Linke in Hamburg erlebt Höhenflug

Die Linke kommt der Umfrage zufolge aktuell auf 13 Prozent. Die AfD wird bei 11 Prozent gesehen. FDP und BSW liegen in der aktuellen Befragung mit je 3 Prozent unter der Fünfprozenthürde und kämen nicht ins Parlament.

Eine Woche zuvor sah es noch anders aus. Da lagen die Grünen mit 18 Prozent einen Punkt vor der CDU, die Linke kam auf 10 Prozent. Die Partei profitiert ganz offensichtlich von ihrem bundespolitischen Höhenflug. Bei der Bundestagswahl landete die Linke in Hamburg sogar bei 14,4 Prozent.

Dennoch: Auch nach der neuesten Umfrage hätten SPD und Grüne weiterhin eine Mehrheit in der Bürgerschaft, alternativ könnte die SPD mit der CDU regieren, was Tschentscher aber weitgehend ausgeschlossen hat, solange es für ein Bündnis mit den Grünen reicht.

Bei der Politikerzufriedenheit ist Tschentscher klarer Favorit der Hamburger. Katharina Fegebank (Grüne) folgt mit einigem Abstand, CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering ist eher abgeschlagen. Miteinander regieren werden beide jedenfalls nicht: Thering schloss am Donnerstag Schwarz-Grün aus.

Bislang hatte Thering, der am Sonntag als Bürgermeisterkandidat der CDU antritt, sich auf keine Koalitionsaussage eingelassen – allerdings auch keinen Hehl daraus gemacht, dass es mit der SPD stärkere Überschneidungen gebe als mit den Grünen. Dennoch war – nicht zuletzt auch von Bürgermeister Tschentscher – spekuliert worden, dass sowohl Thering als auch die Grünen-Bürgermeisterkandidatin Fegebank die Chance ergreifen würden, sollte sich rechnerisch eine Mehrheit ohne die SPD ergeben.

Wenn nun durch Therings Ausschluss Schwarz-Grün und Grün-Schwarz vom Tisch sind, dürfte eine weitere Amtszeit Tschentschers gesichert sein.

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