Hamburger Drogen-Netzwerk: Senat gibt Details zu „Haus Drei“ bekannt
Rap-Musik, Drogen und schnelles Geld – dieses Image macht die Hamburger Gruppierung „Haus Drei“ für junge Männer attraktiv. Die Polizei ermittelt wegen Drogenhandels und fördert die Präventionsarbeit. Der CDU-Fraktion reichen die Anstrengungen nicht.
Die über Medien und Rap-Musiker bekannt gewordene Hamburger Drogen-Gruppierung „Haus Drei“ hat nach Angaben des Senats mindestens 50 Mitglieder. Einige der vorwiegend jungen Männer aus Altona beteiligten sich aktiv am Drogenhandel, insbesondere mit Marihuana, hieß es in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von CDU-Fraktionschef Dennis Thering.
Im Jahr 2020 sei die Abteilung für Organisierte und Rauschgiftkriminalität im Landeskriminalamt erstmals auf die Gruppierung aufmerksam geworden. Die Polizei stufe einzelne Mitglieder als gewaltbereit ein. Anhaltspunkte für einen Bezug zum gleichnamigen „Haus Drei Stadtteilzentrum in Altona e.V.“ gebe es nicht, hieß es.
Hamburger Drogen-Gruppierung „Haus Drei“ hat 50 Mitglieder
Durch ihre offensive Darstellung in sozialen Medien und die Verbindung zu Rap-Musikern erreiche „Haus Drei“ auch außerhalb von Altona Menschen, die sich der Gruppierung angeschlossen hätten. Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung und die Polizei seien in der Präventionsarbeit tätig, um Jugendliche vor einem Abrutschen in die Kriminalität zu bewahren. Auch die Verurteilungen von Mitgliedern der Gruppierung zu teils langjährigen Haftstrafen und die Einziehung von Vermögen könnten andere von ähnlichen Taten abschrecken, erklärte der Senat weiter.
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Thering forderte Innensenator Andy Grote (SPD) auf, die Prioritäten und die personellen Schwerpunkte bei der Polizeiarbeit zu ändern. „Die Schießereien und blutigen Auseinandersetzungen in der letzten Zeit, die mit aller Wahrscheinlichkeit vornehmlich auf Verteilungskämpfe im Drogenhandel zurückgehen, sind ein deutliches Alarmzeichen für die Zustände, die auf Hamburgs Straßen mittlerweile herrschen“, erklärte der CDU-Fraktionschef. (dpa)