Hamburger Grünen-Chefin: „Corona war ein Höllentrip!“
Die viel befürchtete Omikron-Wand wird immer höher: Die gemeldeten Corona-Zahlen in Hamburg steigen rasant an, immer mehr Menschen infizieren sich. Zu ihnen gehören auch die Hamburger Grünen-Chefin Maryam Blumenthal und ihre Familie. In einem Facebook-Post schildert sie den „Höllentrip“.
Omikron ist weniger gefährlich als die bisherigen Corona-Varianten. So heißt es oft. Die Grünen-Politikerin Maryam Blumenthal (37) appelliert in einem Facebook-Post, das Virus dennoch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen – und schildert den Infektionsablauf innerhalb ihrer Familie.
Hamburg: Grünen-Chefin berichtet von Omikron-Infektion
Am 2. Januar waren ihre Kinder beim Sport und kamen dort in Kontakt mit einem später positiv getesteten Kind. Doch zunächst waren alle Schnelltests negativ. Deshalb machte die Familie Blumenthal mit ihrem Alltag weiter wie bisher. Drei Tage später kamen die Grünen-Politikerin und ihr ältestes Kind in Kontakt mit Kindern, die ebenfalls bei der Sportveranstaltung waren. Alle werden jedoch regelmäßig in der Schule getestet.
Tags darauf, am 6. Januar, bekam Maryam Blumenthal „höllische Kopfschmerzen“. Ihr Corona-Test: negativ. „Am 8. Januar schlief K1 (Kind 1, Anm. d. Red.) bei seinem Freund, kam am 9. Januar mit Schlappheit, Kopfschmerzen und Schnupfen wieder“, schreibt sie auf Facebook. Dann wurde das Kind erneut schnellgetestet – dieses Mal positiv.
Politikerin und ihr Mann sind positiv – er ohne Symptome
Die Grünen-Politikerin, immer noch mit extremen Kopfschmerzen, ging mit ihrem Kind daraufhin zum PCR-Test. Am 10. Januar war klar: Das Kind ist positiv, sie selbst negativ. Wie sich mittlerweile herausstellte, sind mehrere Kinder, die auf der Sportveranstaltung waren, positiv.
Die Familie meldete sich krank. Letztendlich steckten sich auch ihr zweites und drittes Kind an. Doch nicht nur die Kinder, auch Maryam Blumenthal und ihr Mann infizierten sich in der Folgezeit. Er habe keine bis fast keine Symptome gezeigt, ihre drei Kinder waren jeweils einen Tag krank. Alle hätten die Infektion demnach recht gut überstanden – nur sie nicht.
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„Nachdem die höllischen Kopfschmerzen weiter anhielten, bekam ich am 13. Januar plötzlich Fieber. Und das hielt sich. Fast vier Tage lang kämpfte ich mit um die 40 Grad Körpertemperatur. Mein Rekordwert lag bei 40,7. Nichts half wirklich,“ schreibt Blumenthal. Es seien „beschissene vier Tage“ gewesen. Sie berichtet, sie habe außerdem Herzrasen, extreme Schweißattacken, Schüttelfrost und „überall Schmerzen“ gehabt, dazu litt sie unter Erbrechen.
Die Erwachsenen sind dreifach geimpft
Mittlerweile sei sie zwar fieberfrei, die Kopfschmerzen seien jedoch unverändert heftig. Alles tue ihr weh: „Es ist, als sei ein Auto über meinen Körper gefahren.“ Letztendlich hätten sie noch Glück gehabt, da die ganze Familie vergleichsweise milde Infektionen gehabt habe: „Niemand von uns hatte ausgeprägten Husten, unsere Lungen sind verschont geblieben, selbst meine als Asthmatikerin. Dennoch wünsche ich niemandem, was ich bzw. wir durchgemacht haben.“
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Sie sei froh, dass sie und ihr Mann dreifach geimpft sind. Für Menschen, die das Virus klein reden und sich nicht impfen lassen wollen, habe sie nun noch weniger Verständnis. „Gleichzeitig mache ich mir große Sorgen um all meine Liebsten angesichts der Prognosen um Omikron“, schreibt Blumenthal. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass viele von ihnen, viele von euch, noch einen ähnlichen Höllentrip durchmachen wie ich.“ (vd)