Leerer Spielplatz Hamburg
  • Leere Spielplätze wie hier soll es in Hamburgs Kitas bei steigenden Corona-Zahlen nicht mehr geben.
  • Foto: IMAGO / Lobeca

Kein Lockdown für Kinder: Hamburg plant die Kita-Garantie

Dass der rot-grüne Senat im Frühjahr mit einer Schließung der Kitas auf steigende Corona-Zahlen reagierte, sorgte bei vielen Betroffenen für Ärger. Eine aktuelle Studie zeigt, dass ein großer Teil der Kinder stark unter den Konsequenzen der Pandemie leidet. SPD und Grüne wollen nun mit einem Antrag in der Bürgerschaft auch bei einem Anstieg der Corona-Zahlen eine Kita-Betreuung garantieren.

„Das Recht auf und der Zugang zu Bildung und Betreuung für Kinder muss oberste Priorität haben“, teilte Britta Herrmann, familienpolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, mit. In den letzten Monaten habe man beobachten können, dass reduzierte soziale Kontakte, die auch durch ein verringertes Angebot an Betreuung zustande kommen, „für viele Kinder negative soziale, psychische und körperliche Auswirkungen“ hätten.

Studie: Kinder leiden stark unter fehlender Betreuung

Diese Feststellung stützt eine aktuelle Forsa-Studie. Demnach fühle sich ein Drittel der Kinder nach Einschätzung der Eltern einsamer als vor Corona oder streite sich mehr. 89 Prozent der befragten Eltern gaben sogar an, dass ihre Kinder unter den Beschränkungen stark oder etwas gelitten hätten – das Ende der Schulschließungen habe sich dagegen positiv auf das Befinden ausgewirkt.

Während der Notbetreuung seien die Kitas in Hamburg nie komplett geschlossen worden, betonen SPD und Grüne. Anspruch auf Betreuung hatten jedoch nur bestimmte Berufsgruppen. Von betroffenen Eltern waren nach der letzten Kita-Schließung im Frühjahr beinahe verzweifelte Vorwürfe zu vernehmen: Die Politik habe die Kitas und die Familien im Stich gelassen, hieß es zum Beispiel, oder vom Gesundheitsamt sei nicht angemessen reagiert worden.

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Mit dem gemeinsamen Antrag werde der Betreuungsanspruch nun auf alle Berufsgruppen ausgeweitet, somit auch auf alle Kinder. „Kitas sind für Kinder ein wichtiger Ort für den Kontakt mit Gleichaltrigen, gemeinsames Spielen, Erkunden und Lernen“, sagte Uwe Lohmann, Fachsprecher für Familie, Kinder und Jugend der SPD-Bürgerschaftsfraktion.

Rot-Grün gehe davon aus, dass schwere Krankheitsverläufe unter Kindern sehr selten seien und diese „nicht überproportional zum Infektionsgeschehen“ beitrügen. Allerdings gelte weiterhin, die „jeweilige Dynamik des Infektionsgeschehens“ zu berücksichtigen. „Grundsätzlich müssen weiterhin die Schutz- und Öffnungskonzepte für Kitas ständig aktualisiert und ergänzt werden, um angepasst an die Infektionslage kurzfristig Maßnahmen ergreifen zu können“, heißt es im Antrag weiter.

Bürgerschaft berät Kita-Garantie am Mittwoch

Die Sozialbehörde wollte eine Anfrage der MOPO mit Verweis auf die Beratung des Antrags in der Bürgerschaft nicht weiter kommentieren. Am Mittwoch legt der Senat das Thema den anderen Fraktionen zur Debatte vor.

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