Nach Hamburg-Wahl: BSW-Spitzenkandidat zieht Konsequenzen
Der Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), Jochen Brack, ist nach der Hamburger Bürgerschaftswahl am Sonntag von seinen Ämtern zurückgetreten. Die junge Partei hatte es nicht über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft und muss sich jetzt neu sortieren.
Jochen Brack war nicht nur Spitzenkandidat sondern auch Co-Vorsitzender der Hamburger Partei gewesen. Ein BSW-Sprecher bestätigte der MOPO seinen Rücktritt. Nur 1,8 Prozent konnte das BSW nach aktuellen Hochrechnungen in Hamburg holen.
Erst vor zweieinhalb Monaten hatte die Partei in Hamburg einen eigenen Landesverband gegründet. Dabei war es zu chaotischen Verhältnissen gekommen, weil sich einige BSW-Mitglieder abspalteten und aus Protest gegen interne Parteistrukturen einen eigenen Verband gründen wollten.
BSW in Hamburg: Co-Vorsitzender tritt zurück
Jochen Brack, im Hauptberuf Psychiater, erhob im „Abendblatt“ nun Vorwürfe gegen andere Teile des Landesvorstands um Konstantin Eulenburg. Das Leben im Vorstand sei „geprägt durch Diffamierungen und durch das Nach-außen-Tragen von Gerüchten“, wird er zitiert. Weil er die Bundestagskandidatin Zaklin Nastic unterstützt habe, sei ihm anschließend jegliche Unterstützung im Bürgerschaftswahlkampf versagt worden.
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„Das stimmt nicht“, sagt Eulenburg der MOPO auf Nachfrage. „Durch Wiederholung wird etwas nicht zur Wahrheit.“ Der Landesvorstand will am Montagabend beraten, wie es politisch weitergehen soll. „Die beiden Wahlen kamen für uns viel zu früh“, sagt Eulenburg. Nun will sich das BSW erstmal sortieren und hofft darauf, bald auch neue Mitglieder aufnehmen zu können. Aktuell darf das laut Satzung nämlich nur der Bundesvorstand.
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