Polit-Beben in Hamburg: Suding raus, Weinberg und Steffen kämpfen um ihre Zukunft
Bürgerschaftswahl, Corona-Krise, Cum-Ex-Skandal: In Hamburg ist seit Jahresbeginn politisch einiges los – und das nimmt kein Ende! Mehrere Personalien sorgen aktuell für ein Polit-Beben in unserer Stadt.
Allen voran Katja Suding (FDP), die gut ein halbes Jahr nach der Wahlschlappe der FDP in Hamburg überraschend am Wochenende ihren Rückzug aus der Politik angekündigt hat.
Hamburg: Katja Suding zieht sich aus der Politik zurück
„Für mich ist im nächsten Jahr Schluss“, sagte die 44-jährige Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Bundesvorsitzende am Samstag beim Landesparteitag der Elbliberalen. Sie werde weder bei der Bundestagswahl antreten noch erneut für den Landesvorsitz kandidieren. Auch für den Bundesvorstand wolle sie sich nicht mehr bewerben.
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Dies sei „keine Entscheidung gegen die FDP, gegen den Landesverband oder gegen eine Person“, sagte Suding. Die Entscheidung sei aus persönlichen Gründen gefallen. „Mir war immer klar, dass ich mein Berufsleben nicht mit der Politik beenden werde.“ Sie wolle ihr Bundestagsmandat aber bis zum Ende der Legislatur „mit voller Kraft“ weiterführen.
Hamburg: Marcus Weinberg kämpft um seine Karriere
Im Bundestag, da möchte auch Marcus Weinberg (CDU) wieder landen – weil für den gescheiterten Spitzenkandidaten nach der Bürgerschaftswahl die politische Tür in Hamburg zu ist. Sein Bundestagsmandat ist allerdings auch in Gefahr. Denn: Die Union hat sich für die kommende Legislaturperiode eine Art Frauenquote auferlegt, die Listenplätze zwei und fünf werden mit einer Politikerin besetzt. Und mehr als fünf CDU-Politiker werden kaum über die Liste in den Bundestag einziehen.
Aktuell deutet vieles darauf hin, dass für Weinberg kein Platz mehr ist, die vorderen Herren-Plätze werden dem Vernehmen nach wohl Christoph Ploß, Christoph de Vries und Rüdiger Kruse belegen. Bleibt nur noch die Hoffnung auf ein Direktmandat in seinem Wahlkreis.
Immerhin: Den dafür quasi notwendigen Kreisvorsitz konnte Weinberg am Freitagabend knapp erneut erringen. Im direkten Wahlkampf-Duell mit Matthias Bartke (SPD) dürfte der CDU-Mann allerdings chancenlos sein. Bereits beim letzten direkten Duell unterlag er mit 29 zu 26 Prozent der Stimmen. Nach der Bürgerschaftswahl-Schlappe dürfte sein Zuspruch nicht gestiegen sein.
Hamburg: Till Steffen will in den Bundestag einziehen
Apropos Zuspruch: Auf den hofft auch Ex-Justizsenator Till Steffen (Grüne). Der hatte seinen Posten für Anna Gallina (Grüne) räumen müssen, dafür wurde ihm hinter den Kulissen eine Unterstützung bei der Bundestagskandidatur zugesagt.
Jetzt hat Steffen seine Kandidatur in Eimsbüttel eingereicht – bekommt dort intern aber bereits durch die zwei Bezirksabgeordneten Jan Koriath und Sebastian Dorsch Konkurrenz. Und selbst wenn er die schlägt, muss er erst einmal bei der Wahl an Staatsminister Niels Annen (SPD) vorbei. Und der holte bei der Wahl 2017 mehr als doppelt so viele Stimmen wie die Grünen. (mps/dpa)