Rathaus bekommt irre Heizkostenrechnung – und schlechte Klimabilanz
Das Hamburger Rathaus heizt nur zu 20 Prozent mit Erneuerbaren. Denn das historische Gebäude wird mit Fernwärme versorgt. Diese soll in Hamburg bis 2030 kohlefrei sein – die Heizung für Senat und Bürgerschaft wäre es damit auch.
Für die Beheizung seines Rathauses hat Hamburg im vergangenen Jahr rund 265.000 Euro bezahlt. Es seien 2,5 Millionen Kilowattstunden verbraucht worden, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion mit. Pro Quadratmeter betrugen die Heizkosten demnach monatlich 1,10 Euro.
Das Rathaus wird mit Fernwärme versorgt. Das bedeutet, Senat und Bürgerschaft nutzen den Energiemix, der im Stadtnetz Hamburg verfügbar ist. Er besteht zu 43 Prozent aus Steinkohle, 30 Prozent Abwärme, 25 Prozent Erdgas, 1,7 Prozent Heizöl und 0,3 Prozent Biogas. Der Anteil erneuerbarer Energien beläuft sich den Angaben zufolge auf 20,2 Prozent.
Fernwärme-Plan des Senats würde Rathaus klimafreundlicher machen
AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann kritisierte den fast 70-prozentigen Anteil fossiler Energien. „Während die Bürger zum Einsatz von Wärmepumpen gedrängt werden und Energie unbezahlbar wird, setzt der rot-grüne Senat weiter auf Steinkohle und Erdgas. Das ist heuchlerisch“, erklärte Nockemann.
Das könnte Sie auch interessieren: Kohlekraftwerk Wedel: Umweltbehörde hat Probleme monatelang verschwiegen
Nach einem Gesetzentwurf der Bundesregierung soll von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Damit soll im Sinne des Klimaschutzes der Abschied von Gas- und Ölheizungen eingeläutet werden.
Der rot-grüne Hamburger Senat hat das Ziel, bis 2030 keine Kohle mehr für die Fernwärme zu verwenden. Damit würde sich auch der für das Rathaus genutzte Energiemix verändern. (dpa/mp)