Verkehr in Hamburg: Hier soll es (versuchsweise) mehr Platz für Radfahrer geben
Hamburg wird zum Versuchslabor! Bei den gemeinsamen Koalitionsverhandlungen haben SPD und Grüne sich darauf geeinigt, im Bereich Verkehr häufiger Dinge einfach auszuprobieren – und sich ein Beispiel an autofreien Projekten wie „Ottensen macht Platz“ zu nehmen.
Einfach mal machen, das ist vor allem die neue Divise für den Ausbau des Radverkehrs. Weil die neue Straßenverkehrsordnung auch Verkehrsversuche erlaubt, wollen die möglichen Koalitionspartner davon in Zukunft öfter Gebrauch machen – und während des Versuchs schauen, ob er funktioniert oder nicht.
Hamburg: SPD und Grüne wollen mehr Verkehrsversuche
„Wir haben gesagt, wir wollen von diesen Verkehrsversuchen einen pro Jahr in Hamburg etablieren“, sagt Anjes Tjarks (Grüne). Der erste wird bereits bald zu sehen sein. Und zwar in der HafenCity!
Das könnte Sie auch interessieren: SPD und Grüne einig: Der Jungfernstieg wird autofrei
Dort sollen der Sandtorkai und auch der Brooktorkai eine sogenannte Pop-up-Bike-Lane bekommen. Bei denen handelt es sich in der Regel um ein Kurzzeitexperiment, einen geschützten Radfahrstreifen, der auf einer Verkehrsspur eingerichtet wird, die normalerweise Autos vorbehalten ist.
Hamburg: Darum wird die Hafencity zum Versuchslabor
Warum wird die neue Radspur gerade dort eingerichtet? Anjes Tjarks: „Um einen Lückenschluss von der Elbphilharmonie bis zu den Deichtorhallen hinzubekommen, wo man dann nach Bergedorf abbiegen kann.“
Die neue Radstrecke gehört zu einem großen Maßnahmenpaket für Hamburgs Radverkehr. So sollen unter anderem ein Schulradwegnetz, Velorouten und Radschnellwege ausgebaut werden. In einem ersten Schritt sollen doppelt so viele Kilometer wie bisher pro Jahr geschaffen werden, das heißt 60 bis 80 statt 30 bis 40 Kilometer.
In einem zweiten Schritt würden dann jährlich 100 Kilometer gebaut werden, sagte Tjarks. Dirk Kienscherf (SPD) fügte hinzu, dass es dabei aber auch um die Renovierung alter Wege gehe.