Zoff um Zuschauer-Regel: Hamburgs Grünen-Chefin schießt zurück
Im Rathaus hängt der Haussegen schief: In Hamburg sollen zum Pokalspiel des HSV gegen den Karlsruher SC am 2. März wieder 25.000 Zuschauer ins Volksparkstadion dürfen, das hat Grünen-Landeschefin Maryam Blumenthal am Sonntag gefordert. Die im Bund vereinbarte Änderung der Corona-Regeln hätten erst zum 4. März gegriffen. Die SPD nannte Blumenthals Vorstoß ein „grobes Foulspiel“, denn die Idee habe man gemeinsam diskutiert. Die MOPO hat mit Blumenthal und SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf gesprochen.
„Mit Blick aufs Pokalspiel des HSV sprechen wir uns auch für eine Anhebung der Zuschauendenzahl aus“, sagte Blumenthal am Sonntag. Ein „Foulspiel“ nannte das SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf auf Twitter.
„Es ist schon erstaunlich, was einige als eigene Forderung verkaufen wollen, was in der Koalition fest verabredet ist“, so Kienscherf.
Wegen Stadion-Auslastung: Knatsch in der Hamburger Politik
Blumenthal sieht das im Gespräch mit der MOPO am Montag anders: „Ich habe einen guten ,Doppelpass‘ gespielt am Sonntag. Es ist doch wichtig, dass bei diesem Thema alle geschlossen zusammenstehen und auch aus dem Parlament positive Stimmen kommen.“ Der Sport habe immerhin schon genug auszuhalten in der Pandemie. „Ich finde, es gibt auch andere Wege, um Missverständnisse zu klären. Da sollte man vielleicht nicht gleich lostwittern.“
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Sie habe sich zudem schon in der vergangenen Woche in ihrer Funktion als sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion in mehreren Gremien für eine höhere Stadion-Auslastung ab dem 2. März ausgesprochen. Auf die Nachfrage der Grünen habe sich eine Einigkeit abgezeichnet. „Dass wir uns nun vollumfänglich einig sind, freut uns sehr, war aber am Wochenende noch nicht abzusehen. Für den Sport und die Fans ist das eine sehr gute Nachricht.“
SPD-Fraktionschef zeigt sich versöhnlich
Auch SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf erinnert sich daran, dass es bereits letzte Woche Gespräche gab, die Stadion-Kapazitäten voraussichtlich per Beschluss in der Senatssitzung auszuweiten. „Das war aber noch nicht offiziell beschlossen und es ist in der Koalition unser Grundsatz, dass wir damit nicht eher und einzeln an die Öffentlichkeit gehen“, so Kienscherf zur MOPO.
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Mit dem Tweet am Sonntag habe Kienscherf darauf hinweisen wollen. Am Montag stimmte er auch schon wieder versöhnlichere Töne an: „Aber wir wollen das jetzt abhaken. Denn insgesamt läuft es mit der Koalitionsarbeit sehr ordentlich.“