Dennis Thering
  • CDU-Fraktionschef Dennis Thering bei einer Rede in der Hamburgischen Bürgerschaft (Archivbild).
  • Foto: dpa

Zoff im Rathaus: „Das ist ein totaler Realitätsverlust“

„Nach der Ampel links“, hieß die Debatte, die von der Linksfraktion am Mittwoch in der Hamburgischen Bürgerschaft angemeldet wurde. In der ersten Sitzung nach dem Ampel-Aus ging es entsprechend hoch her. CDU-Chef Dennis Thering redete sich in Rage und warf dem nur wenige Meter entfernt sitzenden Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) „Realitätsverlust” vor.

„Die Ampel ist gescheitert – im Mittelpunkt ihres unwürdigen Schauspiels standen das überbordende Ego des FDP-Chefs, die Unfähigkeit des SPD-Bundeskanzlers und die chronischen Bauchschmerzen der Grünen“, begann zunächst Linken-Fraktionschefin Cansu Özdemir ihre Rede. Sie forderte einen Politikwechsel, bei dem höhere Löhne und niedrigere Mieten im Fokus stehen.

„Die Ampel hat auf der ganzen Linie versagt“, stieg CDU-Chef Dennis Thering ein. „Scholz Auftritt war eines Kanzlers unwürdig.“ Thering prognostizierte: „Wenn die Ampel ausfällt, dann gilt rechts vor links.“ Das gefiel auch der AfD, die den Spruch später direkt in ihrer Rede aufgriff.

SPD-Fraktionschef: „Ich freue mich auf die Wahlen”

Thering ging Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an: „Haben Sie ihr Statement zum Ampel-Aus als Bürgermeister oder als Parteisoldat gegeben?“ Er warf ihm „Realitätsverlust” vor. Der Bürgermeister ließ sich nicht provozieren und schaute unbeeindruckt auf sein Handy. Nur kurz schaute er auf und nickte, als Thering ihm vorwarf, dass er weiterhin an Olaf Scholz als Kanzler glaubt.

SPD und Grüne griffen den Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz, an. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf sagte, Merz handle nach dem Motto: „Wenn es dem Land schlecht geht, ist es gut für uns.“ Kienscherf betonte es brauche jetzt Klarheit bei Themen wie dem Deutschlandticket, Mieterschutz oder dem Rentenniveau. Für Hamburg zeigte Kienscherf sich optimistisch, er betonte die Geschlossenheit der SPD und sagte „ich freue mich auf die Wahlen“.

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„Deutschland braucht Führung, Haltung, Tatkraft und nicht Merz“, sagte Grünen-Fraktionschef Dominik Lorenzen. Hamburg zeige, dass es anders geht, hier werde gemeinsam entschieden und gemeinsam gehandelt. „Auch, wenn man eine andere Haltung hat, wir wuppen das Thema gemeinsam. Die Zukunft wird rot-grün, sicher.”

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