Politiker-Zeugnisse: Viele Einsen – aber Hamburger Grünen-Abgeordnete kriegt eine 6
Nicht nur viele Hamburger Schüler mussten gerade wegen ihrer Zeugnisnoten bangen, sondern auch die Hamburger Politiker. Sie wurden dafür benotet, wie zuverlässig sie Fragen auf dem Internetportal Abgeordnetenwatch beantwortet haben. Einige waren mustergültig – aber es hagelte auch schlechte Noten.
Das Internetportal abgeordnetenwatch.de hat zum ersten Mal in der 20. Legislaturperiode Noten an die Bundestagsabgeordneten aus Hamburg vergeben. Damit wurde das Antwortverhalten auf der Plattform bewertet: Insgesamt 251 Fragen haben Bürger gestellt. Die Antwortquote der Politiker von 75 Prozent führte in diesem Jahr zu einer Gesamtnote von 2,25. Gar nicht mal so gut, wenn man die vorbildliche Note aus dem Vorjahr betrachtet: 2021 bekam Hamburg eine stolze 1,4.
Beste Noten für zwölf der 16 Hamburger Bundestagsabgeordneten
Die 16 Abgeordneten aus Hamburg haben zehnmal „sehr gut“, sowie je zweimal „gut“, „mangelhaft“ und „ungenügend“ erhalten.
Dabei haben Michael Kruse (FDP) und Christoph Ploß (CDU) auf alle 17 an sie gestellten Fragen geantwortet – dafür gab es die 1,0. Genauso vollständig haben Metin Hakverdi (SPD), Niels Annen (SPD), Katharina Beck (Grüne) und Ria Schröder (FDP) die an sie gerichteten Fragen beantwortet.
Die Bestnote ging ebenfalls an Christoph de Vries (CDU), Linda Heitmann (Grüne) und Falko Droßmann (SPD), die fast alle Anfragen beantwortet haben. Da Zaklin Nastić (Linke) und Till Steffen (Grüne) einige wenige Fragen nicht beantworteten, erhalten sie die Note „gut“.
Zwei Abgeordnete ignorierten Bürgerfragen komplett
Doch viele Bürger erhielten gar keine Antworten: Aydan Özoğuz (SPD) beantwortete nur drei der elf und Franziska Hoppermann (CDU) sogar nur eine der an sie gerichteten Fragen.
Emilia Fester (Grüne) und Bernd Baumann (AfD) gaben keine einzige Antwort. Und das, obwohl das Interesse an Fester groß war: 39 Fragen wurden an die junge Grünen-Abgeordnete gerichtet. Fester und Baumann bekamen die Note sechs, also „ungenügend“.
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Natürlich basiert die Benotung der Antwortquote bei Abgeordnetenwatch nur auf den reinen Zahlen. Inwiefern die Rückmeldungen an die vielen fragenden Hamburger inhaltlich zufriedenstellend waren, wurde nicht bewertet. Die Antworten sind online auf der Seite von Abgeordnetenwatch einsehbar. (sku)