Polizei feuert auf zugedröhnten Geisterfahrer: 37-Jähriger vor Gericht
Er war als Geisterfahrer auf der A25 unterwegs, lieferte sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Selbst Schüsse konnten ihn nicht stoppen. Jetzt steht der 37-Jährige vor Gericht.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Gefährdung des Straßenverkehrs vor. Der Mann war am Nachmittag des 19. Oktober 2019 auf der A25 in Richtung Hamburg als Falschfahrer unterwegs – vollgepumpt mit Schlaf-und Beruhigungsmitteln und während einer manischen Episode. Mehrere Zeugen hatten gegen 16 Uhr die Polizei alarmiert, als sie beobachteten, wie der Mann mit seinem Honda auf dem stadteinwärts führenden Fahrstreifen der A 25 in entgegen gesetzter Richtung fuhr.
Zugedröhnt hinterm Steuer: Geisterfahrer vor Gericht
Als eine Streife versuchte, den Wagen mit französischem Kennzeichen an der Anschlussstelle Nettelnburg zu stoppen, umfuhr der Fahrer das Einsatzfahrzeug und verließ die Autobahn. Bei seiner Flucht über den Nettelnburger Landweg (Neuallermöhe) soll er wieder zeitweise durch den Gegenverkehr gerast sein und Moped- und Fahrradfahrer sowie Fußgänger gefährdet haben.
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Laut Anklage wendete der Mann danach und fuhr zurück in Richtung Autobahn. In Höhe Fanny-Lewald-Ring verließen die Beamten sogar ihr Fahrzeug, um den Fahrer endlich zu stoppen. Dann soll er auf einen 30-jährigen Beamten zugerast sein. Laut Angaben der Polizei gab der Beamte dabei mehrere Schüsse auf den Honda ab. Der Wagen wurde zwar getroffen, jedoch konnte der Fahrer seine Flucht trotzdem fortsetzen.
Am Billwerder Ring (Allermöhe) gelang es einer anderen Streifenwagenbesatzung schließlich, den Honda zu rammen und dadurch zu stoppen. An dem Einsatzfahrzeug entstand dabei ein Sachschaden in Höhe von rund 12.000 Euro. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen. Ein Amtsarzt ordnete die Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie an.
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Am Dienstag wird ihm vor dem Amtsgericht Bergedorf der Prozess gemacht.