Hamburg: Polizei stellt sich bei Corona-Demo auf Großeinsatz ein
In vielen deutschen Städten sind an diesem Samstag Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik und der Impfungen geplant. Zur absehbar größten werden allein in Hamburg am Nachmittag rund 8000 Menschen erwartet. Zu drei Gegenkundgebungen werden knapp 1000 Teilnehmer erwartet.
Angesichts einer weiteren angemeldeten Demonstration Tausender Gegner der Corona-Maßnahmen in der Hamburger Innenstadt und mehrerer Gegenkundgebungen stellt sich die Polizei am Samstag auf einen Großeinsatz ein. „Wir sind mit einem recht großen Polizeiaufgebot vor Ort“, sagte Pressesprecher Holger Vehren am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Es sind die ersten größeren Demonstrationen, bei denen aus Infektionsschutzgründen die neue Maskenpflicht gilt.
Demo in Hamburg: Polizei stellt sich auf Großeinsatz ein
Die Veranstalterin der Demo unter dem Motto „Das Maß ist voll – Hände weg von unseren Kindern“ habe 8000 Teilnehmer angekündigt. „Wir halten das für realistisch.“ Zu drei Gegenkundgebungen aus dem linken Lager werden laut Polizei knapp 1000 Teilnehmer erwartet. Sie stehen unter dem Motto „Klassenkampf statt Querdenken“ oder richten sich „Gegen Nazis! Gegen Schwurbler*innen! Gegen Querfront“.
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AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann bezeichnete den Protestzug „Das Maß ist voll“ als Freiheitsdemonstration. Die AfD-Fraktion beschloss eigenen Angaben zufolge auf einer Sitzung einstimmig, die Demonstration mit parlamentarischen Beobachtern zu begleiten. Ein Dokumentationstrupp solle die Parlamentarier unterstützen, um die Großdemonstration, die Gegenproteste und den Polizeieinsatz zu beobachten.
Teilnehmern ohne Maske droht Bußgeld von 150 Euro droht
„Wir gehen davon aus, dass die große Versammlung störungsfrei und friedlich ablaufen wird“, sagte Vehren. „Wir gehen aber auch davon aus, dass die Veranstalterin hinsichtlich der Maskenpflicht auf die Teilnehmer einwirken wird.“ Das mache sie auch bereits im Vorfeld. Sollten einzelne Teilnehmer dennoch ohne Maske demonstrieren, werde die Polizei einschreiten. Es drohe ein Bußgeld von 150 Euro. Auch seien genügend Kräfte im Einsatz, um notfalls auch „viele Leute“ zu kontrollieren, sagte er.
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Seit Wochen gehen in Hamburg Impfgegner und Corona-Skeptiker samstags auf die Straße – mit zunehmendem Zulauf. Am vergangenen Samstag versammelten sich in der Innenstadt nach Polizeiangaben rund 8000 Menschen, in der Woche zuvor waren es 5000 – da noch größtenteils ohne Maske.
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Für den letzten Samstag vor Weihnachten warnte die Polizei wegen der Demos vor Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt. Besucher sollten möglichst mit öffentlichen, schienengebundenen Verkehrsmitteln anreisen. Allen übrigen Verkehrsteilnehmern werde empfohlen, den betroffenen Bereich weiträumig zu umfahren, hieß es. (dpa/jek)