Landgericht Hamburg
  • Das Oberlandesgericht Hamburg
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Ihr Sohn starb im Krieg: IS-Rückkehrerin (44) muss jahrelang in Haft

Weil sie in Syrien der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) half, ist eine Frau am Donnerstag zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte ihren Sohn wissentlich in ein Kriegsgebiet mitgenommen, der dort an einem Bombenangriff starb, so das Gericht.

Das Urteil gegen die IS-Rückkehrerin sprach am Donnerstag das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg. Der Staatsschutzsenat sprach die 44-jährige Mutter zweier Söhne aus Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Kriegsverbrechen, Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht sowie fahrlässiger Tötung schuldig.

IS-Rückkehrerin zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt

Nach Überzeugung des Gerichts war die Angeklagte im August 2016 ihrem Mann nach Syrien nachgereist. Sie nahm ihren damals fast 14 Jahre alten Sohn mit. In der Hochburg des IS in Rakka begann der Junge eine militärische Ausbildung und wurde Kämpfer.


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Im Februar 2018 starb der inzwischen 15-Jährige bei einem Bombenangriff. Die Angeklagte habe ihren Sohn wissentlich in ein Bürgerkriegsgebiet mitgenommen und es aufgrund ihrer radikal-islamischen Überzeugung in Kauf genommen, dass er als Kindersoldat von einer bewaffneten Gruppe rekrutiert wird, stellte das Gericht fest. Ihren älteren Sohn habe sie aufgefordert, ebenfalls nach Syrien zum IS zu reisen.

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Die Bundesanwaltschaft hatte siebeneinhalb Jahre Haft gefordert, die Verteidigung zwei Jahre und drei Monate. Gegen das Urteil kann die Angeklagte Revision einlegen. (mp/dpa)

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