Abschied am Nobistor: Hunderte trauern um den Vater von Ismail Özen-Otto
Hunderte Freunde, Bekannte und Familienangehörige haben am Donnerstagmittag Abschied vom kürzlich verstorbenen Vater des Boxpromoters Ismail Özen-Otto genommen. Der 78-jährige Ali Reza Özen hatte bei einem Verkehrsunfall in St. Pauli sein Leben verloren.
Familie, Freunde und zahlreiche Wegbegleiter haben am Donnerstag in einer Trauerfeier am Nobistor Abschied von Ali Reza Özen, dem verstorbenen Vater des Hamburger Boxpromoters Ismail Özen-Otto, genommen. Sichtlich bewegt sprach Ismail Özen-Otto über seinen Vater: „Mein Vater war ein sehr beliebter Mensch. Er hat nie einem in seinem Leben wehgetan. Er hat jedem Menschen geholfen. Deshalb sind hier auch so viele und nehmen Abschied.“
Boxpromoter Ismail Özen-Otto: „Mein Vater war ein sehr beliebter Mensch“
Mit tränenerstickter Stimme erinnerte sich der Boxpromoter an die Verbundenheit seines Vaters zu Hamburg und seiner Heimat in Dersim, Kurdistan: „Mein Vater hat Hamburg genauso geliebt wie sein Dorf.“ Die Worte des ehemaligen Profiboxers zeichneten das Bild eines liebevollen Menschen. „Er war immer ganz ruhig“, sagte er über seinen Vater.
Gleichzeitig machte er deutlich, wie tief der Verlust ihn trifft und wie schlimm es für ihn ist, sich nicht von seinem Vater verabschieden zu können: „Ich habe so einen großen Schmerz, jetzt nicht bei der Beerdigung in der Türkei dabei zu sein.“ Ismail Özen-Otto kann nicht persönlich anwesend sein, da ihm bereits vor Jahren sein türkischer Pass entzogen wurde. Sollte er in das Land einreisen, droht ihm nach eigener Aussage eine mehrjährige Gefangenschaft.
Besonders tragisch wirkt im Nachhinein ein Moment am Tag des Unfalls, von dem Ismail Özen-Otto in seiner Rede erzählte: „An dem Tag habe ich meinen Vater noch drum gebeten, was essen zu gehen. Aber er hatte andere Termine …“
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In den kommenden Tagen soll der Leichnam nach Dersim überführt werden. „Es war der Wunsch meines Vaters, in seiner Heimat begraben zu werden“, hatte Özen-Otto bereits zuvor gesagt.
Die Polizei setzt unterdessen ihre Ermittlungen zum Unfall fort und bittet weiterhin Zeugen um Hinweise. Doch für die Familie Özen-Otto steht an diesem Tag vor allem der Abschied im Vordergrund – ein Abschied, der tiefe Spuren hinterlässt.