Am Telefon: Für Corona-Spritzen: Betrüger verlangen von Rentner 24.000 Euro
Harburg –
Was für eine fiese Masche. Trickbetrüger schrecken nicht einmal davor zurück, eine angebliche Corona-Erkrankung dazu zu benutzen, um alte Leute übers Ohr zu hauen. Ein 84-jähriger Rentner aus Harburg hätte um ein Haar 12.000 Euro rausgerückt – wenn nicht eine Bankmitarbeiterin das verhindert hätte.
Alles fing mit dem Anruf eines „Dr. Fleischhauer vom UKE“ an, der dem 84-jährigen Mann weismachte, dessen Sohn in den USA sei an Covid-19 erkrankt und benötige dringend „Corona-Spritzen“. Die seien aber teuer. 24.000 Euro müssten dafür aufgebracht werden.
Hamburg: Betrug mit Corona! Rentner sollte abgezockt werden
Als der alte Herr beteuerte, nicht so viel Geld zu haben, fragte der falsche Doktor nach Wertgegenständen wie Gold, Schmuck oder seltenen Münzen. Letztlich bot der Rentner an, 12.000 Euro von seinem Konto abzuheben. Anschließend machte er sich auf den Weg zur Bank. Doch der Mitarbeiterin in der Filiale in der Hamburger City kam die Sache komisch vor. Sie ahnte, dass hier jemand betrogen werden sollte und rief die Polizei.
Fahnder der für solche Trickbetrugsdelikte zuständigen Fachdienststelle beim LKA 433 übernahmen sofort die Ermittlungen und instruierten den 84-Jährigen, wie er weiter vorgehen sollte.
Hamburg: Senioren-Betrug im letzten Moment verhindert
Am Telefon teilte „Dr. Fleischhauer“ dem 84-jährigen Harburger mit, gleich werde ein Christian kommen und das Geld abholen. Was der Betrüger nicht ahnen konnte: Dass vor dem Haus bereits Fahnder auf die Ankunft des Boten warteten, um ihn festzunehmen.
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„Aus dem verdächtigen Auto stieg ein Mann aus, der sich zur Anschrift des Geschädigten begab und von ihm einen Umschlag entgegennahm”, so schildert es ein Polizeisprecher. Offenbar hatte ,Christian’ schon geahnt, dass er sich im Visier der Polizei befand und flüchtete durch einen Hinterausgang.
Auf dem Parkplatz eines Discounters an der Bremer Straße wurde der Mann schließlich gestellt und vorläufig festgenommen. Der 40-Jährige wurde einem Haftrichter vorgeführt. Das von ihm genutzte Auto, ein Mitsubishi Pajero, stellten die Fahnder sicher. Weitere Ermittlungen, insbesondere zu Komplizen und Hintermännern, dauern an.