Die Polizei hat die Unfallstelle am Lehmweg/Hegestraße abgesperrt, wo ein Lkw eine Frau tödlich erfasste
  • Die Unfallstelle an der Kreuzung Lehmweg/Hegestraße.
  • Foto: Marius Röer

An Zebrastreifen in Hamburg: Lkw-Fahrer erfasst Frau tödlich – und fährt weiter

Dramatischer Unfall an einem Zebrastreifen in Hoheluft-Ost: Als eine 81-Jährige an der Einmündung Lehmweg / Hegestraße die Straße überqueren will, biegt im selben Moment ein Lastwagen-Fahrer in den  Lehmweg ab. Es kommt zur Tragödie. Der schwere Laster erfasst die Frau – und fährt weiter! Passanten sind geschockt, versuchen das Unfallopfer zu retten. Mehrere Streifenwagen und ein Hubschrauber fahnden nach dem Lkw.

Es ist viel los an diesem Dienstagmittag. Menschen spazieren vom Lehmweg hoch in Richtung Eppendorf, um dort die Mittagspause zu verbringen. Andere wollen zum Isemarkt. Plötzlich, es ist gegen 12.15 Uhr, ein Knall, Schreie platzen in das Herbstidyll. An der Einmündung der Hegestraße in den Lehmweg werden Passanten Zeugen des furchtbaren Unfalls: Der Lkw-Fahrer erfasst mit seinem schweren Fahrzeug die 81-jährige Frau, die gerade am Fußgängerüberweg die Straße überqueren will. Der beige-gelbe Lkw schleift die Frau nach Zeugenaussagen mehrere Meter weit mit.

Hoheluft-Ost: Lkw überfährt Rentnerin auf Zebrastreifen

Doch anstatt zu stoppen und zu helfen, fährt der Fahrer des Wagens einfach weiter. Ob er den Unfall nicht bemerkt hat, ist unklar. Zeugen sagen später der MOPO, dass der Lastwagenfahrer zu schnell unterwegs gewesen sein soll.

Passanten sind geschockt, alarmieren die Rettungskräfte und versuchen dem Unfallopfer zu helfen. Doch auch der Notarzt kann die schwer verletzte und leblose Frau nicht mehr reanimieren. Sie stirbt noch an der Unfallstelle. Ihr Leichnam wird in das Institut für Rechtsmedizin gebracht.

Polizisten untersuchen einen Lkw, der am Lehmweg eine Frau tödlich erfasst haben könnte
Auf der Grindelallee hält die Polizei einen Lkw-Fahrer an, der als Unfallverursacher in Frage käme.

Mit einem Großaufgebot an Streifenwagen fahndet die Polizei nach dem Lastwagen. Aus der Luft unterstützen Beamte aus einem Polizeihubschrauber die Suche. Auf der Grindelallee wird fast zwei Stunden später ein Getränkelaster angehalten, auf den die Beschreibung passt – mehrere Streifenwagen sind auch hier im Einsatz. Beamte untersuchen das Fahrzeug, liegen auch unter dem Laster und suchen nach Spuren. Am Tag darauf bestätigt sich der Verdacht.

Nach Auswertungen von Videoaufnahmen aus Verkehrskameras ergeben sich Hinweise darauf, dass es sich um den Lkw handelt, der die Seinorin überfahren hat. Laut eines Polizeisprechers wurden Ermittlungen gegen den 57-Jährigen Fahrer eingeleitet.

81-Jährige stirbt am Unfallort – Beamte stoppen Lastwagen

Der Fahrer hat nach MOPO-Informationen bei der polizeilichen Befragung einen ruhigen Eindruck gemacht. Dabei soll er ausgesagt haben, dass er nicht am Unfallort am Lehmweg gewesen sei.

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Dennoch soll es Indizien geben, die gegen den Mann sprechen. So sollen am Lkw Spuren gefunden worden sein, ein Haar wurde sichergestellt. Ob es vom Unfallopfer ist, wird nun untersucht.

Zur genauen Rekonstruktion des Unfallhergangs holt die Polizei einen Sachverständigen an den Unfallort. Außerdem wurde am Unfallort ein 3D-Laserscanner eingesetzt, um den Umfallhergang rekonstruieren zu können. Der Lehmweg war anderthalb Stunden lang gesperrt. (fbo/ruega/roeer/sd)

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