Antisemitische Telegram-Gruppe: Razzien in Deutschland – Betreiber wohnt in Hamburg
Judenhass, gezielte Hetze und antisemitische Kommentare: Mehr als 1000 Menschen sind in der Spitze Mitglieder der Telegram-Gruppe „Jewrassic Liars“. Sie kommen aus ganz Deutschland, der Gruppen-Betreiber und Administrator aber wohnt in Hamburg. Bei ihm und vier anderen Beschuldigten sind am Mittwochmorgen von der Polizei und Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt und Beweise gefunden worden.
„Es besteht der Verdacht, in großem Umfang volksverhetzende Äußerungen und Inhalte verbreitet, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet sowie gegen jüdische Mitbürger gerichtete Straftaten gebilligt zu haben“, teilt eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft mit.
Antisemitische Telegram-Gruppe: Razzien in Hamburg
Bei Letzterem geht es um eine Frau, die ein Video, auf dem „eine Straftat zum Nachteil eines jüdischen Mannes zu sehen ist“, positiv kommentiert haben soll. „Bei den sechs Beschuldigten handelt es sich um drei Männer und drei Frauen im Alter zwischen 39 und 58 Jahren“, so die Sprecherin weiter. Die Wohnung eines Beschuldigten sei bereits vor der Aktion am Mittwoch durchsucht worden. Das Ermittlungsverfahren führe die Zentralstelle Staatsschutz der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg.
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In Hummelsbüttel wohnt der Administrator der Telegram-Gruppe, ein 58-Jähriger, gegen den bereits im Februar 2022 ein Strafbefehl wegen Volksverhetzung verhängt worden war. In seiner Wohnung stellten Spezialkräfte Beweismittel sicher, darunter Speichermedien, Laptops und Handys. Auch eine Cannabisaufzuchtanlage mit drei Pflanzen sei laut Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden.
In den Wohnungen zweier anderer beschuldigter Frauen aus Tettnang (Baden-Württemberg) und Schliersee im Kreis Miersbach (Bayern) wurden ebenfalls Cannabispflanzen gefunden; in einer der Wohnungen auch eine Waffe. Die deutschlandweite Aktion der Generalstaatsanwaltschaft und der Polizei lief zeitgleich ab.
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In Rahlstedt wurde ebenfalls eine Wohnung durchsucht, der Beschuldigte allerdings nicht angetroffen. Es würden nun die sichergestellten Datenspeicher ausgewertet, so die Sprecherin. (dg)