Radfahrerin (19) in Hamburg von abbiegendem Lkw erfasst – tot
Tödlicher Unfall in Poppenbüttel: Am Goldröschenweg ist am Montag eine Radfahrerin von einem abbiegenden Lkw erfasst worden, sie starb wenig später.
Helfer versuchten noch, die Radfahrerin unter dem Lkw zu befreien und sie zu reanimieren. Die 19 Jahre alte Frau erlag am Unfallort ihren Verletzungen.
Passanten, die den Unfall mitbekommen haben, und der Lkw-Fahrer (52) wurden mit Schocksymptomen von Sanitätern behandelt. Später übernahmen Seelsorger die Betreuung. Polizisten nahmen Aussagen auf.
Radfahrerin von abbiegendem Lkw in Hamburg erfasst – tot
Die Hintergründe des Unfalls, der sich um 12.40 Uhr ereignete, sind nicht vollends geklärt. Fest steht, dass es beim Rechtsabbiegen des Lkw zum Zusammenstoß mit der Radfahrerin, die laut Polizei beide Grün hatten, kam. Der Lkw sei vom Poppenbütteler Weg in den Goldröschenweg abgebogen. Beide sollen zuvor nach ersten Erkenntnissen an der roten Ampel gewartet haben. Ob der Lkw mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet war, ist unklar.
„Wir sind schockiert, dass schon wieder eine Radfahrerin in Hamburg getötet wurde“, sagte ADFC-Sprecher Dirk Lau zur MOPO. „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Getöteten.“
Hamburger Kreuzung wurde 2017 umgebaut
Lau weist zudem auf die neue Infrastruktur hin: 2016 beschloss der Bezirk Wandsbek den Umbau der Unfallkreuzung. Seit der Fertigstellung 2017 gibt es einen deutlich auf der Straße eingezeichneten Radfahrstreifen, der dem Autoverkehr an der Ampel mehrere Meter vorgezogen ist. Sprich: Radfahrer stehen an der Ampel versetzt vor dem motorisierten Verkehr.
Lau: „Allerdings scheint sich die Breite des Radfahrstreifens am unteren Ende der Hamburger Regelwerke für Straßenbau zu bewegen. Ein breiterer Radfahrstreifen an der Stelle würde aufgrund der dann besseren Möglichkeit auszuweichen und der besseren Sichtachsen durchaus höheres Sicherheitspotential bedeuten.”
Er merkt außerdem an, dass es noch andere Möglichkeiten gäbe, die Gefahr tödlicher Abbiegeunfälle im Vorfeld zu minimieren. „Es gibt dort offenbar keine getrennten Ampelphasen für Radfahrende und Autofahrende, das heißt beide fahren bei Grün los, Radfahrende erhalten nicht früher Grün, was ebenfalls die Verkehrssicherheit erhöhen würde.“ Ob die Maßnahme im konkreten Fall den Unfall hätte verhindern können, sei aber natürlich spekulativ.
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Mehrere Streifenwagen parkten vor der Kreuzung, Beamte sperrten den Bereich mit rot-weißem Flatterband ab. Auch Kräfte der Feuerwehr waren vor Ort; Löschzüge, Rettungswagen, Sanitäter, Notärzte.
Ein Sachverständiger wurde an die Unfallstelle geholt. Er soll den Ablauf rekonstruieren. Auch eine Drohne wurde in die Luft gelassen, ein 3D-Scanner eingesetzt. Der Verkehrsunfalldienst Ost (VD 3) ermittelt. Die Beamten suchen Zeugen. Hinweise an: Tel. 428 65 3961. (dg/röer)