Großkontrolle am Hauptbahnhof: Bundespolizei filzt Hunderte Menschen und wird fündig
Seit knapp drei Monaten gilt am Hauptbahnhof ein Waffenverbot. Die Bundespolizei, zuständig für fast alle Bahnanlagen in und um Hamburg, kontrolliert seitdem regelmäßig die Einhaltung der neuen Verordnung. Auch am Samstagabend filzten die Beamten zahlreiche Menschen am Hauptbahnhof – und sie wurden auch fündig.
Zwischen 18 und 3 Uhr hielten die Bundespolizisten – mit rund 100 Kräften im Einsatz – insgesamt 315 Personen an. Sie hatten dafür mehrere Kontrollstellen an verschiedenen Ausgängen des Bahnhofs errichtet. Es ging vor allem um Prävention und darum, das Dunkelfeld bei der Mitnahme gefährlicher Gegenstände aufzuhellen , so Sprecher Robert Hemp. „Andererseits wollen wir auch die klare Botschaft vermitteln, dass Waffen aller Art im Bahnverkehr nichts zu suchen haben.“
Das sind die Ergebnisse
Bei den Kontrollen stellten die Beamten bei neun Menschen verbotene Waffen sicher, darunter sechs Messer, zwei Schlagringe und ein Elektroschocker. Dazu fertigten sie 17 Strafanzeigen: Acht Mal fanden die Polizisten Drogen, acht Mal bestand der Verdacht des illegalen Aufenthalts, einmal ging es um ein Beleidigungsdelikt. Dazu kamen noch 14 Fahndungstreffer und 96 Platzverweise.
Der Einsatzleiter und Chef der Hamburger Bundespolizei, Jan Müller, ist zufrieden, „weil sich zahlreiche Reisende an die Bundespolizisten vor Ort gewandt und sich dankbar für die Präsenz und Maßnahmen gezeigt haben“. Durch die Aktion sei der Hamburger Hauptbahnhof, insbesondere zur Vorweihnachtszeit, „wieder ein Stück weit sicherer“ gemacht worden. Weitere Kontrollen seien bereits in Planung.
Nach HSV-Spiel: Abreise der Gästefans wird überwacht
Neben der Kontrolle hatten sich die Beamten auch um die Anreise von 900 HSV-Fans aus Nürnberg gekümmert: In der Zweiten Liga hatte der HSV gegen die Franken auswärts mit 2:0 gewonnen. Die Fans mussten in Harburg umsteigen, der Ausstieg wurde von Bundespolizisten begleitet und überwacht. Hemp: „Erfreulich war, dass dies störungsfrei verlief.“ Das traf auch auf die Durchreise von 190 Fans aus Hannover zu, die aus Kiel kamen und durch Hamburg nach Hause fuhren.
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Weil sich die Lage am Hauptbahnhof in der Vergangenheit verschärft hatte und Sicherheitsbehörden einen Anstieg der Fallzahlen im Bereich der Gewaltdelikte festgestellt hatten, beschloss der rot-grüne Senat die Einrichtung einer Waffenverbotszone zum 1. Oktober. Auch die Zusammenarbeit zwischen Landes-, Bundespolizei, Hochbahn und Deutscher Bahn wurde gestärkt.