Schleuser-Razzia in Hamburg: Reiche Chinesen zahlen 350.000 für Aufenthaltstitel!
Die Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft haben in acht Bundesländern zehn Verdächtige verhaftet: Sie sollen einem international agierenden Schleuser-Netzwerk angehören – und mit ihrer Arbeit Millionen verdient haben.
Bei dem Einsatz am Mittwochmorgen, an dem mehr als 1000 Beamte beteiligt waren, wurden 101 Wohnräume und Büros durchsucht, darunter auch zwei Rechtsanwaltskanzleien im Raum Köln. Zwei Anwälte (42 und 46) stehen im Verdacht, die Köpfe der Bande zu sein. Auch sie wurden verhaftet.
Aufenthalt gegen Bargeld
Den insgesamt 38 Beschuldigten wird vorgeworfen, unter Ausnutzung einer Sonderregelung für ausländische Fachkräfte etwa 150 meist chinesische, aber auch arabische Staatsangehörige illegal nach Deutschland geschleust und ihnen Aufenthaltserlaubnisse verschafft zu haben – und das gegen Zahlungen zwischen 30.000 und 350.000 Euro.
„Mit den Geldern sollen unter anderem Scheinfirmen gegründet, angebliche Wohnsitze finanziert und vermeintliche Lohnzahlungen fingiert worden sein, so ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Zudem sollen nicht unerhebliche Beträge der Bereicherung der Beschuldigten gedient haben. Zu den Beschuldigten gehöre auch ein Mitarbeiter des Kreises Düren, der für die Schleusungen Bestechungsgelder erhalten haben soll.
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Bei den Razzien in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg seien Beweismittel und Vermögenswerte sichergestellt worden, unter anderem 210.000 Euro in bar, ergänzte ein Sprecher der ebenfalls beteiligten Bundespolizei St. Augustin. „Auch wurden insgesamt 269 Bankkonten gesperrt und 31 Grundstücke mit einer Sicherungshypothek belegt.“ (dg)