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Chat-Nachrichten gehackt: Daten von Europol: BKA setzt Kriminelle in Hamburg fest

Die europäische Polizeibehörde Europol hat dem Bundeskriminalamt (BKA) hunderttausende Chat-Nachrichten zugespielt, die über die geheime Verschlüsselungssoftware „EncroChat“ von mutmaßlichen Kriminellen gesendet worden sein sollen. Dabei geht es unter anderem um Rauschgift- und Waffengeschäfte – auch in Hamburg.

„EncroChat“-Handys sehen auf den ersten Blick aus wie normale Mobiltelefone. Aber durch die Eingabe eines Codes wird eine zweite Benutzeroberfläche geöffnet, auf der man geheim kommunizieren kann. Der Preis für diese Geräte: 1000 Euro.

BKA wertet geheime Chat-Protokolle aus – Kritik aus Hamburg

Europol-Ermittler hatten Anfang des Jahres „EncroChat“ entschlüsselt und Datensätze auch nach Deutschland verschickt. Die Auswertung dieser Daten führte schnell zu ersten Verhaftungen.

Wie die MOPO aus Ermittlerkreisen erfuhr, sind in Hamburg mehrere Mitglieder einer mutmaßlichen Gruppierung festgesetzt worden, die mit Kokain in größeren Mengen gehandelt haben soll. Im Ruhrpott kam es zu Durchsuchungen und Drogenfunden. Zuerst hatte der „NDR“ über die Ereignisse und Chat-Protokolle berichtet.

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Besonders in den Niederlanden war die Polizei erfolgreich: So konnten die Beamten mit Haus- und Wohnungsdurchsuchungen nicht nur Drogen beschlagnahmen und Labore schließen, sondern laut „NDR“ auch Auftragsmorde verhindern und für Milieu-Konkurrenten errichtete Folterkammern hochnehmen. In ganz Europa wurden in wenigen Wochen mehr als 1000 Verdächtige festgenommen – alles auf Basis ausgewerteter „EncroChat“-Protokolle.

Caspar

Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar.

Foto:

dpa

Kritik an den jüngsten Ermittlungen übt übrigens Johannes Caspar, Hamburgs Datenschutzbeauftragter: „Es muss dringend sichergestellt werden, dass Zugriffe auf die höchstpersönlichen Kommunikationsinhalte nicht verdachts- und anlasslos erfolgen.“ (dg)

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