Demo in Hamburg: Hunderte Linke zogen durchs „Reichenviertel“ – Pyro und Schlägerei
Ihr Motto: „Wer hat, der gibt“. Ihre Route: direkt durchs „Reichenviertel“: Am Samstagnachmittag zog ein linkes Bündnis durch den Nobel-Stadtteil Blankenese bis Nienstedten. Die Polizei begleitete die Demonstration mit einem Großaufgebot und zog am Ende ein positives Fazit, obwohl einige Autonome Rauchkörper gezündet hatten und es auch eine Schlägerei unter Demonstranten gab.
Rund 1000 Teilnehmer waren dem Demo-Aufruf gefolgt, teilweise phantasievoll kostümiert als Dinosaurier oder Prinzessinnen, teilweise mit goldfarbenen Transparenten. Auch eine lebensgroße Pappfigur von Friedrich Merz zog mit, Privatjet-Besitzer, erbitterter Gegner der Reichensteuer und Reizfigur der Linken. Dazu lief laute Musik („Money, money, money, must be funny in a rich man’s world…“).
Auch ein kleiner schwarzer Block aus 50 Personen hatte sich hinter einem Transparent versammelt: „Kapitalismus ist der Superspreader“. Am Straßenrand: Staunende Passanten, viele filmten mit ihren Handys – Demos sind in Blankenese eher selten.
Demo in Hamburg: 1000 Linke zogen durchs „Reichenviertel“
Der bunte Protestzug war Teil eines bundesweiten Aktionstages. Unter dem Tenor „Wer hat, der gibt“ fanden gleichzeitig 16 Demonstrationen in anderen deutschen Städten statt. Ziel des linken Bündnisses: Die Superreichen sollen stärker an den Kosten für den Kampf gegen Pandemie und Klimawandel beteiligt werden. „Wenn die Politik weiter die Interessen der Allgemeinheit ignoriert und nur im Sinne der Reichen von unten nach oben umverteilt, holen wir uns eben selber was uns zusteht“, so ein Bündnis-Sprecher.
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Gegen 15.30 Uhr sollen einige Autonome in Blankenese Rauchkörper gezündet haben. Die Beamten sprachen aber weiterhin von einem relativ „entspannten“ Verlauf. Im Vorwege sind sie bereits von einem „moderat-kreativen“ Verlauf ausgegangen; ein Protest, der von Aktionen geprägt, aber friedlich angelegt ist. Mehrere Hundertschaften begleiteten die Demo und sollten im Notfall größere Ausschreitungen verhindern.
Gegen 16.45 Uhr gab es auf der Stauffenbergstraße eine Schlägerei unter den Demonstranten, wie der Lagedienst auf Anfrage bestätigte. Ob es Verletzte gab, sei nicht bekannt. Insgesamt verlief die Demo jedoch friedlich. Starke Verkehrsbehinderungen hat es wider Erwarten nicht gegeben. (dg/lmr)