Einbruch-Saison beginnt: MOPO-Polizeireporter gibt Tipps, wie man verschont bleibt
Hamburg, aber auch das Umland, werden aktuell in der dunklen Jahreszeit wieder von Einbrecherbanden heimgesucht. Allein am vergangenen Wochenende schlugen die Täter, die teils aus Südamerika extra nach Europa anreisen, 32 mal zu. Was kann man tun, damit man kein Opfer wird? Hier Tipps vom langjährigen MOPO-Polizeireporter Thomas Hirschbiegel.
Dass Sie Ihre Wohnungstür sichern sollten, wissen Sie vermutlich. Doch weil das so viele Hamburger inzwischen tun, traktieren die Ganoven vermehrt Terrassen- und Balkontüren. Und das machen sie auch mal im ersten oder zweiten Stock. In Wellingsbüttel kletterten die Diebe sogar ein Fallrohr hoch und knackten ein Fenster im ersten Stock eines Reihenhauses. Die Beute laut „Abendblatt“: Uhren, Schmuck und Luxus-Handtaschen im Wert von rund 50.000 Euro.
Sicherung für Balkontür wichtig
Also, prüfen Sie einmal kritisch ihre Balkontür und lassen Sie sich über Sicherungen beraten. Ohne Sicherung knacken die Profis solche Türen in einer Minute.
Vielleicht haben Sie schon einmal über die Anschaffung eines kleinen Tresors nachgedacht. Der ist grundsätzlich sinnvoll – die reisenden Profi-Täter halten sich niemals lange in einer Wohnung auf, sondern greifen sich, was herumliegt. Wichtig: der Safe muss mit massiven Schrauben im Boden oder in einem Möbelstück befestigt werden.
Japaner legen großen Geldschein in den Flur
Sie glauben, bei Ihnen sei nichts zu holen und Sie könnten deswegen auf Sicherungen verzichten? Das mag sein, aber das Gefühl, dass Unbekannte in Ihrer Wäsche gewühlt haben, kann ziemlich belastend sein. Es gab schon Fälle, in denen betroffene Menschen in ihrer Wohnung nicht mehr leben wollten und auszogen. Außerdem besteht die Gefahr, dass enttäuschte Einbrecher Schäden anrichten oder gar die Wohnung verwüsten. In Japan legen manche Leute einfach einen größeren Geldschein gut sichtbar im Flur ab, um Vandalismus durch enttäuschte Täter zu verhindern.
Eine Info zum Schluss: Einbrecher nehmen in der Regel nur das mit, was gut eingesteckt werden kann: Geld, Schmuck, Uhren, Smartphones. Wenn Sie also Antiquitäten wie Gemälde, Porzellanvasen oder Bronzestatuen daheim haben, brauchen Sie sich meist keine Sorgen um diese Gegenstände zu machen. Wenn Sie allerdings bei Instagram & Co. posten, dass Sie eine Riesen-Sammlung wertvollen alten Meißner-Porzellans besitzen, müssen Sie sich nicht wundern, wenn spezialisierte Täter bei ihnen anrücken.
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Übrigens: Wenn Sie verdächtige Leute im Hausflur oder auf dem Grundstück beobachten, bitte immer den Notruf 110 wählen. Die Beamten sind nie sauer, wenn sie vorbeikommen und feststellen, dass es nur der Paketbote war.