Hitler-Fotos, Sex mit Tieren, Handgranaten – irre Reihe von Vorwürfen gegen Hamburger
Anfangs ging es um den Verdacht der Verbreitung rechtsradikaler Inhalte – doch dann finden Polizisten bei der Durchsuchung der Wohnung eines 51-Jährigen in Eidelstedt ein Waffenarsenal: Handgranaten, mehrere Gewehre, eine Armbrust und mutmaßlich verbotene Messer hatte der Mann bei sich gelagert. Einige offenbar ganz legal.
Donnerstagmorgen. Ein tristes Hochhaus am Furchenacker. Zahlreiche Polizisten, darunter Spezialkräfte, stehen vor dem Gebäude. Sie haben einen Durchsuchungsbeschluss und öffnen die Tür zur Wohnung des 51-Jährigen, der selbst nicht anwesend ist. Kurz darauf schleppen Beamte kistenweise mutmaßliche Beweise raus – außerdem eine Vielzahl an Waffen und mehrere Tausend Schuss Munition.
Auslöser der Durchsuchung: Verbotene Hitler-Fotos
Dass der Mann im Besitz von Waffen war, wussten die Ermittler, daher standen auch die Spezialkräfte bereit. Der 51-Jährige habe einen Waffenschein, er sei daher zum Besitz von Waffen berechtigt, sagt Liddy Oechtering, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, der MOPO. „Es gilt nun zu klären, welche der sichergestellten Waffen von seiner Erlaubnis umfasst sind und welche nicht.“
Zwischenzeitlich mussten sogar Entschärfer des Landeskriminalamtes (LKA) kommen: Sie prüften, ob die Granaten, die der Mann in der Wohnung hatte, scharf waren. Wie sich herausstellte, waren diese nicht zündfähig. Die Echtheit der vier Granaten werde dennoch weiter geprüft, so Oechtering. Im Zweifel werde wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetzes ermittelt.
Das könnte Sie auch interessieren: Aufbrüche und Diebstähle: Garage oder Straße – wo ist mein Auto sicherer?
Auslöser für die Durchsuchung waren nach MOPO-Informationen rechtsradikale Inhalte, die der 51-Jährige vor allem in WhatsApp-Gruppen geteilt haben soll – dabei soll es vorrangig um die Verbreitung von Adolf-Hitler-Fotografien gegangen sein. Der Staatsschutz hatte darauf Ermittlungen aufgenommen.
Hatte der Mann verbotenen Sex mit Tieren?
Doch nach dem Fund des Waffenarsenals muss sich der Mann, der im Laufe des Tages im Raum Pinneberg vorläufig festgenommen, später mangels Haftgründen wieder freigelassen wurde, wahrscheinlich noch in weiteren Verfahren erklären. Dazu gab es einen Hinweis aus WhatsApp-Gruppen, dass der Mann möglicherweise verbotenen Sex mit Tieren gehabt haben soll. Bisher habe man dahingehend allerdings noch nichts Konkretes, sagt ein Polizeisprecher. Möglich sei aber, dass die Auswertung der sichergestellten Datenträger neue Hinweise lieferten.